Die Schule spielt eine zentrale Rolle in der sozialen und gesundheitlichen Entwicklung der Schülerinnen und Schüler und trägt wesentlich zur Prävention bei.
Prävention und Gesundheitsförderung gehören zu den zentralen Querschnittsaufgaben der Schule und bilden einen gemeinsamen Auftrag von Schule und Erziehungsberechtigten unter Einbezug interner sowie externer Fachpersonen, beispielsweise aus der Schulsozialarbeit neues Fenster oder -sozialpädagogik. Deren Themen und Aufgaben sind keinem einzelnen Fach zugeordnet, sondern werden fächer- und stufenübergreifend umgesetzt.
Prävention und Gesundheitsförderung sind feste Bestandteile des Lehrplans – insbesondere in den überfachlichen Kompetenzen, in verschiedenen Fachbereichen sowie im Rahmen der Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Ergänzend können sie auf Ebene der Schule durch Konzepte, Leitbilder oder gemeinsame Visionen gezielt gefördert und nachhaltig lokal verankert werden.
Dadurch leistet die Schule einen wichtigen Beitrag zur sozialen, emotionalen und gesundheitlichen Entwicklung der Schülerinnen und Schüler und stärkt zugleich ihr Wohlbefinden, ihre Lebenskompetenzen und ihre Gemeinschaftsfähigkeit.
«sichergsund» ist das Fachportal für Prävention und Gesundheitsförderung der Departemente Gesundheit, Bildung, Inneres sowie Sicherheit und Justiz. Getragen wird das mit der Mitwirkung von Vertretungen aus Ziel- und Anspruchsgruppen entwickelte Angebot vom Kanton St.Gallen.
Sichersgund.ch bietet Fachkräften im Kontakt mit Kindern und Jugendlichen von 0 bis 25 Jahren oder mit deren Bezugspersonen wertvolle Informationen und praktische Handlungsempfehlungen zu einer Vielzahl von Themen wie beispielsweise (mentale) Gesundheit, Gewalt, Sucht, Sexualität, Trauer und vieles mehr.
Die vielfältigen Inhalte sollen dabei unterstützen, die Gesundheit und Sicherheit aller an der Institution Beteiligten präventiv zu fördern und sicherzustellen.
Um Prävention und Gesundheitsförderung systematisch in der Schule zu integrieren und Leitlinien für allfällige Interventionen zu entwickeln, empfiehlt es sich, grundlegende Fragestellungen gemeinsam im Team zu diskutieren und zu klären. Diese Auseinandersetzung kann zugleich als Grundlage für die Erarbeitung eines schulischen Präventionskonzepts, einer gemeinsamen Vision, eines Leitfadens oder eines Leitbildes dienen. Im Rahmen eines solchen Konzepts, kann Prävention und Gesundheitsförderung lokal verankert und nach aussen getragen werden.
In diesem Zusammenhang wird empfohlen, die Schulsozialarbeit neues Fenster in ein schuleigenes Präventionskonzept (allenfalls Leitbild oder Leitfaden) einzubeziehen und deren Rolle und Aufgaben klar zu definieren. Die Schulsozialarbeit in der Volksschule ist ein Angebot, welches in der Regel durch die politischen Gemeinden erbracht wird und in Zusammenarbeit mit den Schulträgern organisiert ist. Darüber hinaus kann der aktive Einbezug, die Unterstützung und Begleitung der Erziehungsberechtigten in ihrem Erziehungsauftrag einen wesentlichen Beitrag zur Wirksamkeit präventiver Massnahmen leisten.
Ergänzende Vorschriften zu Präventionsthemen können ausserdem in der Schulordnung festgehalten werden (Art. 33 VSG).
Aus diesen Überlegungen ergeben sich unter anderem folgende zentrale Fragestellungen:
- Welches Ziel verfolgt die Schule bzw. der Schulträger in Bezug auf Themen der Welches Ziel verfolgt die Schule bzw. der Schulträger in Bezug auf Themen der Prävention und Gesundheitsförderung?
- Welche gemeinsame Haltung zur Prävention und Gesundheitsförderung entwickelt die Schule? Welche schulischen Akteure haben welche Rollen und Aufgaben?
- Welche Rahmenbedingungen (z.B. laufende Weiterbildung der Lehrpersonen, Beizug von Fachpersonen für die Praxisberatung, Schulordnung, besondere Unterrichtswochen, Gestaltung der Schulanlage, Formen der Partizipation usw.) werden für die Schule geschaffen?
- Wie sieht die Zusammenarbeit zwischen den Lehrpersonen und Erziehungsberechtigten an der Schule aus? Wann werden die Erziehungsberechtigten zu welchen Präventionsthemen informiert und involviert?
- Wer trägt in der Schule die Verantwortung und übernimmt die Koordination in den Bereichen Prävention und Intervention? Wann werden welche Akteure und Unterstützungssysteme (z.B. Fachstellen/ -personen) einbezogen? Wer nimmt Kontakt mit den Fachstellen auf? Wer ist zuständig für die Kommunikation?
Das Amt für Volksschule arbeitet im Präventionsbereich mit anderen kantonalen Stellen zusammen. Beratung und Unterstützung für Projekte und bei Problemstellungen erhalten Lehrpersonen, Schulleitungen und Behördenmitglieder u.a. bei folgenden Institutionen:
- Zepra - Prävention und Gesundheitsförderung im Kanton St.Gallen neues Fenster
- Schulsozialarbeit - Amt für Soziales / Kanton St.Gallen neues Fenster
- Schulpsychologischer Dienst des Kantons St.Gallen neues Fenster
- FAREX - Fach und Anlaufstelle zu Radikalisierung und Extremismus / Kanton St.Gallen neues Fenster
- Kinderschutzzentrum St.Gallen neues Fenster
- Verkehrsinstruktion der Kantonalpolizei St.Gallen neues Fenster
- Jugenddienst und Sicherheitsberatung der Kantonalpolizei St.Gallen neues Fenster
- Fachstelle für Aids- und Sexualfragen der Region St.Gallen-Appenzell neues Fenster
- Beratungsstellen für Familienplanung, Schwangerschaft und Sexualität / St.Gallen, Wattwil, Sargans, Rapperswil-Jona neues Fenster
- Stiftung Suchthilfe St.Gallen neues Fenster
- Pro Juventute neues Fenster
Das Amt für Gesundheitsvorsorge engagiert sich für die Umsetzung präventiver und gesundheitsfördernder Massnahmen in allen Schulen den Kantons St.Gallen. Es koordiniert die schulärztlichen Untersuchungen und die Schulzahnpflege.
Kinder haben das Recht vor jeder Form von Gewalt geschützt zu werden. Die Schule übernimmt eine wichtige Rolle in Prävention und Früherkennung. Sinnvolles Handeln bedingt Sensibilität, eingespielte Abläufe und fachliche Unterstützung.
Fachpersonen, die beruflich regelmässig Kontakt mit Kindern und Jugendlichen haben, sind zur Meldung verpflichtet, wenn konkrete Hinweise dafür bestehen, dass die körperliche, psychische oder sexuelle Integrität eines Kindes gefährdet ist und der Gefährdung nicht im Rahmen der Tätigkeit Abhilfe geschaffen werden kann.
Unter folgenden Links finden Sie weiterführende Informationen:
- Informationen der kantonalen Koordinationsstelle Kinder- und Jugendschutz neues Fenster
- Themenheft sicher!gsund! «Kindesschutz und Schule» neues Fenster
- Grundlagen und Instrumente zur Früherkennung von ungünstigen Entwicklungen und Kindeswohlgefährdung (heb!) neues Fenster
- Beratung und Unterstützung bei der Einschätzung von Gefährdungssituationen neues Fenster
- Minimalstandards zur Zusammenarbeit zwischen Schule und KESB neues Fenster
- Informationen zur Überprüfung der Eignung und Berufszulassung von Lehrpersonen (Kap. 3.1 des Ideen- und Instrumentenkoffer - Lokales Qualitätskonzept, S. 16-17) neues Fenster
Kinder inmitten von Partnerschaftsgewalt
Bei rund der Hälfte der Polizeieinsätze aufgrund von Konflikteskalation oder Gewalt in Ehe und Partnerschaft sind Kinder anwesend. Mit dem Handbuch «Kinder inmitten von Partnerschaftsgewalt» steht ein Nachschlagewerk für die Zusammenarbeit der Behörden, Institutionen und Fachstellen zur Verfügung, die mit betroffenen Familien in Kontakt sind. Das Handbuch beschreibt die Aufgaben der verschiedenen Akteurinnen und Akteure und die Zusammenarbeit im Einzelfall.
Die Verkehrserziehung ist ein wichtiger Bestandteil der schulischen Präventionsarbeit. Sie vermittelt Kindern und Jugendlichen das notwendige Wissen und Verhalten, um sich sicher im Strassenverkehr zu bewegen. In der Verkehrserziehung arbeiten die Lehrpersonen auf allen Stufen eng mit den Verkehrsinstruktorinnen und -instruktoren der Kantonspolizei St.Gallen zusammen, wodurch eine praxisnahe und altersgerechte Umsetzung gewährleistet wird.
Weitere Informationen zur Verkehrsinstruktion sind auf der Webseite der Kantonspolizei St.Gallen neues Fenster.
