Mit finanziellen Beiträgen aus dem Strassenfonds bringt das Strasseninspektorat noch mehr Sicherheit auf Gemeindestrassen: Es ermöglicht dort Fuss- und Radwege für eine vielfältige Mobilität in den Regionen oder unterstützt bei Elementarschäden an Strassen und Wegen. Zudem werden Gemeinden für ihre Aufwendungen an Kantonsstrassen entschädigt.

Pauschale Kantonsbeiträge nach Strassengesetz Art. 87
Alle St.Galler Gemeinden erhalten pauschale Beiträge für ihre Arbeiten und Aufwände entlang von Kantonsstrassen zweiter Klasse. Dazu zählen:
- Unterhaltskosten von Beleuchtungen
- Reinigung und Winterdienst von Geh- und Radwegen innerhalb der Bauzone
- Entsorgung von Meteorwasser
- Allgemeine Auswirkungen des Strassenverkehrs in Bauzonen
«Sonderausgleich Weite»: Kantonsbeiträge an Gemeindestrassen
Der Kantonsrat legt im Strassenbauprogramm fest, wie viel Prozent aus dem Strassenfonds an die Gemeinden fliessen (zwischen 8 Prozent und 12 Prozent). Der Beitrag pro Gemeinde errechnet sich durch die jeweiligen Längen von Bauzonen, Geh- und Radwegen entlang von Kantonsstrassen. Das Strasseninspektorat sorgt für die Zahlungen.
Werkgebundene Beiträge
Das kantonale Strasseninspektorat St.Gallen spricht finanzielle Beiträge für neue Fuss-, Wander und Radwege von kantonaler oder regionaler Bedeutung. Solche Beiträge können auch gewährt werden, wenn Naturereignisse Gemeindestrassen beschädigen oder gefährden und dringlicher Handlungsbedarf besteht. Zudem erlässt das kantonale Strasseninspektorat Beiträge an Projekte für Umweltschutzmassnahmen. Die Beiträge werden aus dem Strassenfonds finanziert. Die Beitragsberechtigung prüfen wir auf Gesuch der Gemeinden. Die Auszahlung erfolgt nach Dringlichkeit und Verfügbarkeit der Mittel.
Ausgeführte Projekte
Felsstürze und Steinschläge sind an der engen Betliserstrasse entlang dem Walensee keine Seltenheit. Aus der steilen Felswand lösen sich immer wieder Gesteine. Als 2017 eine Spaziergängerin im Kopf getroffen und per Helikopter ins Spital gefolgen werden musste, veranlasste die Gemeinde Amden eine Risikoanalyse. Daraufhin wurden Warnschilder aufgestellt, loses Gestein entfernt und die Ruhebänkli in Gefahrenzonen entfernt. Um die beliebte Wanderroute und den einzigen Durchgang nach Betlis sicher zu machen, erstellte die Gemeinde ein Steinschlagnetz von rund 130 Metern Länge. Dafür mussten Anker in den Fels getrieben werden. Das neue Netz hat ein ausserordentliches Auffangvermögen: Es hält die Wucht von 500 Kilojoules Energie.
2019 sprach das Strasseninspektorat St.Gallen fast 450'000 Franken für die Sicherheitsmassnahmen bei Betlis.
Seit 2017 ist die Bergtour vom Maschgenkamm zur Spitzenmeilenhütte wieder für die ganze Familie ein Vergnügen: Die viele Bäche und Tümpel laden dazu ein, auf der Alp Fursch gibt’s Speis und Trank – und der offizielle Wanderweg Zigerfurgglen führt sicher durch unwegsames Gelände. Bereits 2014 sprach das kantonale Strasseninspektorat einen Beitrag von knapp 230'000 Franken, um den Weg zu sanieren – er war in schlechtem Zustand. Die Initiative ergriff damals Flumserberg Tourismus. Gemeinde, Armee, Zivilschutz und Kanton ermöglichten gemeinsam die Erneuerung in vier Etappen zwischen 2012 und 2017.
Helikopter und Handarbeit
Das Gelände war eine Herausforderung. Das Material musste per Helikopter auf zwei Ladeorte befördert werden. Von dort übernahm die Armee mit Pferden. Hauptsächlich in Handarbeit brachte eine Werkgruppe der Ortsgemeinde und des Zivilschutzes das Material in die vorbereitete Wegtrasse ein. Der Wanderweg wurde mit Kies versehen. Wo nötig wurden Fundamente gelegt und Massnahmen gegen Abrutschen ergriffen. Auch Zaundurchgänge und Tore wurden erneuert.
Die Wanderwegbrücke Bachlaui führt in Quarten auf 1130 Metern über Meer über den Murgbach – sie ist Teil der Murgseen-Rundwanderung. Sie gehört zu den meistbegangenen Rundwanderungen der Ostschweiz und ist von regionaler Bedeutung. Hier beginnen auch viele Wanderungen in die Tektonikarena Sardona. Der touristisch attraktive Weg wir von einem breiten Publikum genutzt.
Sicher über den Murgbach
Das Strasseninspektorat St.Gallen beteiligte sich mit knapp 19’000 Franken an einer neuen Brücke. Denn tragende Holzstämme waren faul und waren stellenweise bereits gebrochen. Die Brücke musste provisorisch gesichert werden. Der Ausbaustandard sollte dem breiten Publikum gerecht werden. Die neue Brücke wurde 2019 auf den bestehenden Fundamenten aufgebaut – mit einer Holzkonstruktion im selben Stil wie die bisherige Brücke. Der neue Unterbau verspricht eine Nutzungsdauer von dreissig Jahren.
Die Seepromenade ist das Paradestück Rorschachs und seine Visitenkarte zum See. Sie bietet gleichzeitig Raum für Naherholung und Stadtleben – ein überregionaler Eventplatz für Kultur, Sport und Freizeit am Bodensee. Das Strasseninspektorat St.Gallen sprach 2017 knapp 220'000 Franken, um die Radwege der Seepromenade aufzuwerten.
Attraktive Bodenseeradroute
Dank der Aufwertung konnte die beliebte Bodenseeradroute, die um den ganzen See führt, bei Rorschach wesentlich verbessert werden. Platzverhältnisse, Durchgängigkeit und Befahrbarkeit wurden dem Bedarf angepasst. Wo nötig wurde die Möblierung angepasst. Befestigte Wege sorgen für mehr Sicherheit, anstelle der ehemaligen Kieswege. Dazu tragen auch Randsteine bei, die den Radweg von der restlichen Promenade trennen.
Die Gemeinde St. Margrethen baut eine rund 330 Meter lange Brücke über die Bahngleise, um die Industriezone «Altfeld» für Bahnpendler zu erschliessen. Das Stadler-Rail-Werk sorgt für dort für 900 neue Arbeitsplätze, Betriebe mit 300 weiteren Arbeitsplätzen profitieren von der neuen Überführung für Fussgänger und Velofahrer. Sie verbindet das nördliche und südliche Gemeindegebiet von St. Margrethen mit direktem Anschluss ans Mittelperron – und führt weiter bis ins Zentrum von Höchst und ins Naturschutzgebiet am Bodensee. Gleichzeitig kann die kantonale Radwegroute nun über die Altfeld-Brücke führen und der regionale Wanderweg verbessert werden.

Der vormals kommunale Wanderweg «Gletti-Sitzbühel» ist Teil verschiedener Rundwanderungen. Deshalb stufte ihn der Kanton St.Gallen 2018 in Absprache mit der Gemeinde Wartau neu als regionaler Wanderweg ein. Dies ermöglichte beim Ersatzbau der Hängebrücke Hinterbüelen eine finanzielle Unterstützung durch das Strasseninspektorat St.Gallen – mit einem Beitrag von 65 Prozent der Gesamtkosten von rund 180’000 Franken.
Erlebnis im Sommer und Winter
Die alte Brücke wurde bereits 2014 aus Sicherheitsgründen demontiert, weil ihr Zustand schlecht war. Die Gemeinde Wartau erstellte daraufhin einen notdürftigen Weg mit einzelnen Stufen in einer steilen Böschung – das Provisorium erforderte enormen Unterhalt. Die neue Hängebrücke über den Lochbach erfreut seit 2019 viele Wanderer, die gefahrenfrei über den Lochbach wollen. Der Verkehrsverein Wartau weiss: «Nun sind Schneeschuhtouren ab Hotel Alvier via Schnapsgrotza – Gletti – Hinterbüelen – Lanaberg – Bergsteg und zurück zum Hotel Alvier eine lohnenswerte Winterwanderung.»
