Gender Matters, die Veranstaltungsreihe des Amtes für Soziales, rückt aktuelle Genderfragen in den Fokus und beleuchtet Themen rund um Gleichstellung, Geschlecht und Gesellschaft.
Gender Matters – informativ, unverkrampft und frisch
Vorhang auf für wichtige Genderdebatten und Gleichstellungsfragen bei Gender Matters. Seit Juni 2019 lädt das Amt für Soziales im Raum für Literatur in der Hauptpost St.Gallen zu spannenden Abendveranstaltungen ein. Informativ, unverkrampft und frisch – das ist Gender Matters.
Eingeladen sind alle: Jung und Alt, neu Interessierte sowie bereits Engagierte, Kritische und Begeisterte.
Der Eintritt ist kostenlos.
Gender Matters präsentiert Edition XII: «Hast du Nein gesagt? - Vom Umgang mit sexualisierter Gewalt»

Lesung und Talk mit Miriam Suter und Natalia Widla
Jede fünfte Frau in der Schweiz ist von sexualisierter Gewalt betroffen, aber nur acht Prozent der Fälle werden zur Anzeige gebracht. Während das Sexualstrafrecht in der Schweiz eine Reform durchläuft, nehmen die beiden Journalistinnen Miriam Suter und Natalia Widla die Praxis unserer Polizei und Beratungsstellen sowie das Recht unter die Lupe.
Ausgehend von den Geschichten dreier Frauen, deren Erfahrungen stellvertretend für viele Opfer stehen, werden Abläufe und Ansprechpersonen dargestellt, die Betroffenen zum Verhängnis als auch zur Hilfe werden. Das Buch setzt sich damit auseinander, welche Veränderungen es schweizweit in Institutionen und nicht zuletzt im Strafrecht braucht. Es schockiert, bestärkt, macht Hoffnung – und geht uns alle an.
Donnerstag, 1. Juni 2023, 19.00 bis 20.30 Uhr
Raum für Literatur, Hauptpost St.Gallen
Kostenloser Eintritt, anschliessender Apéro
Save The Date – Editionen 2023
- 26. Oktober 2023 - Spezial-Edition im Rahmen des Pride Month @HSG
- 7. Dezember 2023 - im Rahmen der Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen»
vergangene Editionen im Jahr 2023
Mittwoch, 15. März 2023
Im Rahmen der Aktionstage gegen Rassismus lud die kantonale Gleichstellungsförderung zur elften Edition von Gender Matters ein - unter dem Titel «Let's Talk About ... Intersektionalität!».
Doch was bedeutet Intersektionalität überhaupt? Weshalb ist das Bewusstsein für Mehrfachdiskriminierungen wichtig? Wie fühlt es sich an, wenn Sexismus und Rassismus ineinandergreifen? Und wie setzen wir uns als Gesellschaft und Individuen aufmerksamer und sicherer für intersektionale Anliegen ein?
Ein Gespräch über die Vielschichtigkeit von Diskriminierung und die Möglichkeiten und Werkzeuge, um dagegen vorzugehen wurde geführt. Mit:
- Mona-Lisa Kole, Expertin für Diskriminierungsfragen;
- Tatiana Pinto Cardoso, Co-Präsidentin Institut Neue Schweiz;
- Angie Addo, Aktivist*in, und
- Shqipe Sylejmani, Autorin.
Durch den Abend führte Noëmi Grütter, Menschenrechtsexpertin und Aktivistin.
vergangene Editionen im Jahr 2022
Donnerstag, 8. Dezember 2022
In der Schweiz wird mindestens jedes siebte Kind sexuell ausgebeutet. Dennoch ist sexualisierte Gewalt an Kindern ein Tabuthema. Sprachlosigkeit, Ohnmacht und Überforderung machen sich breit, wenn darüber nachgedacht wird – und wenn etwas passiert.
- Wie können wir dem entgegenwirken?
- Wie gelingt es Eltern, Bezugs- und Fachpersonen, Kinder möglichst vor sexualisierter Gewalt zu schützen, ohne sie einzuschränken und Angst zu verbreiten?
- Wie lernen Kinder, sexualisierte Gewalt als solche zu erkennen, darüber zu sprechen und sich anzuvertrauen?
Diesen und weiteren Fragen widmete sich die zehnte Edition von Gender Matters. Zu Gast war Agota Lavoyer, Opferberaterin, Autorin und Kolumnistin. Sie sprach über das vermeintlich Unsagbare – über sexualisierte Gewalt an Kindern, über Prävention und über ihr erstes Kinderfachbuch «Ist das okay?».
Donnerstag, 27. Oktober 2022
Ein Generationentalk im Rahmen des Pride Month @HSG
Auch dieses Jahr hat die kantonale Gleichstellungsförderung zu einer Spezial-Edition im Rahmen des Pride Month @HSG eingeladen. Unter dem Motto «Beziehung (mal) anders?! - Queere Menschen in ihren Lebens- und Liebesformen» traten Sylvie Keller (24), Liam Delarus (27), und Nadine Brugger (35) ins Gespräch. Sie erzählten und tauschten sich aus - über sich, ihre Beziehungen und über das, was es noch braucht für tatsächliche Gleichstellung für alle. Durch den Abend führte Florian Vock.
Donnerstag, 16. Juni 2022
Was bedeutet «Mannsein» heutzutage? Welches Rollenverständnis haben jüngere und ältere Männer 2022? Wie stehen sie zum Thema Feminismus, zu ihrer eigenen Sexualität und ihrem Körper? Und welche Transformationsprozesse zeichnen sich ab, wenn es darum geht, mit dem Bild «Boys Will Be Boys» zu brechen? Diesen und weiteren Fragen widmete sich die neunte Edition von Gender Matters.
Der Austausch über alte, neue, geträumte und gelebte Männlichkeiten fand statt mit
- Gordon Bühler, Co-Autor der Studie «annabeau – Deutschschweizer Männerbefragung»,
- Sasha Rosenstein, Präsident von «Die Feministen»,
- Simone Dos Santos, Sexualpädagogin, und
- Tobias Urech, Queer Aktivist und Drag Queen,
und wurde moderiert von Rahel Fenini, Gleichstellungsbeauftragte des Kantons St.Gallen, unterlegt mit Szenen aus «BOYS», einer Doku-Serie des ZDF.
Montag, 14. März 2022
Alle nutzen den öffentlichen Raum – doch ist der öffentliche Raum auch für alle gemacht? Wie nehmen Personen unterschiedlichen Geschlechts den öffentlichen Raum wahr, wie bewegen sie sich in diesem? Welchen Herausforderungen und Gefahren sind marginalisierte Gruppen im öffentlichen Raum ausgesetzt? Und welchen Beitrag kann eine gendergerechte Stadtplanung leisten? Diesen und weiteren Fragen ging die achte Edition von Gender Matters auf den Grund.
Mit einem Input von Doris Königer, dipl. Architektin ETH/SIA und Mitglied bei Lares, Verein für gender- und alltagsgerechtes Planen und Bauen.
Editionen im Jahr 2021
Montag, 11. Oktober 2021
Im Rahmen des Pride Month @HSG hatte das Amt für Soziales zu einer Spezial-Edition der Reihe «Gender Matters» eingeladen. An der queeren «soirée littéraire» lasen Anna Rosenwasser und Sascha Rijkeboer selbstgeschriebene, gesellschaftskritische Texte vor. Dabei wurden Vorurteile und Stereotype hinterfragt und Lebensrealitäten präsentiert, die in einer heteronormativen Welt nicht immer sichtbar sind.
Zu Anna Rosenwasser und Sascha Rijkeboer:
Anna Rosenwasser ist feministische Autorin und LGBTQ-Expertin. Sie ist in Schaffhausen aufgewachsen, wo sie einen queeren Jugendtreff mitgegründet hat. Heute lebt sie in Zürich. Dort vermisst sie vor allem Katzen.
Sascha hiess nicht immer Sascha, aber jetzt heisst Sascha so. Sascha leistet queer-feministische Basisarbeit auf Instagram und in Kolumnen, klärt Leute auf und betreibt Poetry Slam. Zurzeit schreibt Sascha für das Berliner Missy Magazine und wird an queeren Festivals im preisgekrönten Dokumentarfilm «Being Sascha» gezeigt.
Donnerstag, 9. September 2021
Kein Gender-Thema beschäftigt heute so wie Trans. In zahlreichen Medienberichten und Fernsehbeiträgen wird das Thema aufgegriffen. Häufig wird dabei ein Trans-Trend oder ein Zeitgeist-Phänomen suggeriert. Trans Personen kommen nur selten selber zu Wort – es wird über sie, aber nicht mit ihnen gesprochen. Diesem Zustand möchte die siebte Edition von Gender Matters entgegenwirken.
Gemeinsam mit der Fachstelle für Aids- und Sexualfragen hatte das Amt für Soziales am 9. September 2021 ins Palace St.Gallen eingeladen, wo der Dokumentarfilm «SOUS LA PEAU» des Genfer Regisseurs Robin Harsch gezeigt wurde. Während zwei Jahren begleitete und filmte Harsch drei junge trans Personen und ihre Eltern auf ihrem Weg der Transition. Entstanden ist ein tiefgründiger und intimer Film über Geschlechts- und Identitätsfragen, gesellschaftliche Herausforderungen und das persönliche Ankommen. Ein anschliessender Thementalk rundet den Abend ab.
Editionen im Jahr 2020
Donnerstag, 10. September 2020
Stellenausschreibungen, Packungsbeilagen und Schulbücher: In vielen Texten wird die männliche Form verwendet – alle anderen Personen sind mitgemeint. Sprache macht sichtbar oder eben unsichtbar. Sprache wirkt sich auf unsere Wahrnehmung und unser Denken aus, untermauert Stereotype und Hierarchien.
Für die Gestaltung gerechter Geschlechterverhältnisse und eine zeitgemässe Abbildung der gesellschaftlichen Realität ist eine gendergerechte Sprache unabdingbar.
Wie sind Sprache und Gleichstellung miteinander verknüpft? Was sind Chancen und Grenzen einer gendergerechten Sprache?
Mit einem Fachinput von Dr. phil. Franziska Moser («Just Reading? Das Zusammenspiel von Sprache und Kognition») und einem Thementalk mit Lea Berger, Co-Präsidentin Transgender Network Switzerland (TGNS).
Wenn physisch nicht möglich, dann medial innovativ!
Ein Jahr ist seit dem grossen Frauen*streik vergangen. Das Amt für Soziales publiziert zum Jubiläum den Kurzfilm «Vierzehnter Juni – Ein Jahr nach dem Frauen*streik 2019». Darin erzählen unterschiedliche Personen aus St.Gallen und der ganzen Schweiz, was ihnen der Frauen*streik 2019 bedeutet hat, auf welche positiven Entwicklungen sie zurückschauen und was sie sich für die Zukunft wünschen.
Der Clip wurde als Alternative zur abgesagten fünften Edition von Gender Matters produziert und publiziert.
Montag, 9. März 2020
Sexualaufklärung. Was sich früher auf die Vermittlung von biologischen Fakten und die Prävention von sexuell übertragbaren Krankheiten beschränkte, soll heute neu ausgerichtet werden. Ein verantwortungsvoller und zugleich lustvoller, positiver und ganzheitlicher Zugang zu Sexualität ist gefragt. Unterschiedliche Kampagnen und Institutionen stehen dafür ein und setzen Projekte um.
Wie sieht eine ganzheitliche Sexualaufklärung aus? Und welchen Beitrag kann sie zur Gleichstellung der Geschlechter und LGBT+ leisten?
Diesen und weiteren Fragen ging die vierte Edition von Gender Matters auf den Grund.
- Input I:
«Let's talk about Sex... ualaufklärung! - Forderung für eine positive und ganzheitliche Aufklärung» von Laura Russo, Jugendvertreterin im Vorstand von SEXUELLE GESUNDHEIT Schweiz. - Input II:
«Sexualpädagogik in St.Gallen: Von Gender, Safer Sex und Coming-out» von Andrea Herger, Projektmitarbeiterin COMOUT, und Simone Dos Santos, Geschäftsleiterin der Fachstelle für Aids- und Sexualfragen.
Editionen im Jahr 2019
Frauen* und Männer* werden in den Abendstunden zu Nachtschwärmer*innen und tauchen ein in eine scheinbar befreite und grenzenlose Welt. Doch auch das Nachtleben ist geprägt von Sexismus, Grenzüberschreitungen und Geschlechterstereotypen; Respekt kommt nicht selten zu kurz.
Wie sieht die Situation im St.Galler Nachtleben aus? Welche Sensibilisierungsmassnahmen und -kampagnen gibt es? Was tun Organisationen für mehr Respekt und Vielfalt im Nachtleben?
Diesen und weiteren Fragen ging die dritte Edition von Gender Matters auf den Grund.
Input:
«Alle Vögel* sind schon da, alle Vögel*, alle? – Die Diversity Roadmap für ein vielfältigeres und respektvolles Nachtleben» von Letizia Carigiet, Projektleiterin bei Helvetiarockt, Mitinitiantin von Queens* of Hip Hop und Flirt Don't Hurt.
Thementalk:
Claude Bühler, Abendverantwortliche im Palace, Veranstalterin beim Kollektiv b_east noise und Hip Hop-DJ, und Juliette Rosset, Abendverantwortliche im Palace und Musikerin bei Zayk.
Donnerstag, 12. September 2019
Die aktuelle Frauen- und Gleichstellungsbewegung ist jung, bunt und dynamisch. Tatkräftig und voller Elan wird in unterschiedlichen Kreisen diskutiert, mobilisiert und organisiert. Was früher offline stattgefunden hat, spielt sich heute vermehrt auch online ab. Plattformen wie Instagram, Facebook und Twitter, aber auch Hashtags, Blogs und Podcasts werden zu Schau- und Wirkungsplätzen von Feminismus und Gleichstellung.
Welche Chancen und Möglichkeiten bieten die neuen Medien für feministische Bestrebungen und Gleichstellungsanliegen? Wie nachhaltig ist Online-Aktivismus? Und wo lauern Gefahren und Risiken?
Diesen und weiteren Fragen ging die zweite Edition von Gender Matters auf den Grund.
Mit einem Input zu «Der digitale Wandel im feministischen Aktivismus» von Larissa Hugentobler, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Universität Zürich.
Gefolgt von einer Gesprächsrunde mit Anna Rosenwasser, Geschäftsleiterin der Lesbenorganisation Schweiz (LOS), und Sasha Rosenstein, Projektmitarbeiter von Stop Hate Speech der alliance F.
Donnerstag, 6. Juni 2019
Viel hat sich getan in der Gleichstellungslandschaft in den letzten 50 Jahren: Rechte wurden eingefordert und in der Bundesverfassung verankert, Stimmen ertönten laut und lauter, Zuschreibungen von Mann-und-Frau wurden durchlässiger. Doch starre Vorstellungen davon, was es bedeutet Mann zu sein, durchziehen nach wie vor unsere Gesellschaft: Männer zeichnen sich durch Stärke, Kontrolle und Macht aus. Männer weinen nicht.
Aber ist das tatsächlich so? Und zu was können solche Rollenbilder führen?
Im Rahmen der ersten Edition von Gender Matters zeigte das Amt für Soziales die Plakatausstellung «Schwingerkönig und Dragqueen» der Amnesty International Frauengruppe Zürich und Queer Amnesty. Die Portraitaufnahmen in Plakatgrösse mit entsprechenden Erläuterungen und Statements setzten Menschen, Geschlecht, dominante Männlichkeitsvorstellungen, Gewalt und positive Vorbilder in den Fokus.
Die erste Edition von Gender Matters zeigte auf, wie verschieden gelebte oder geträumte Männlichkeiten aussehen können, gab Raum für viele und diverse Stimmen und regte an, Geschlechterstereotypen zu hinterfragen. Eine Gesprächsrunde mit Dunja Zazar von der Amnesty International Frauengruppe Zürich sowie Anna-Béatrice Schmaltz und Shivus Shanahan, zwei der porträtierten Personen, eröffnete die Abendveranstaltung.
Noch offene Fragen?
Rahel Fenini
Co-Leiterin Abteilung Integration und Gleichstellung
Abteilung Integration und Gleichstellung
Amt für Soziales
Spisergasse 41
9001 St.Gallen