Mit Angehörigen-Programmen sollen straffällig gewordene Personen besser in die Gesellschaft reintegriert werden.
Angehörigenprogramme im Kanton St.Gallen
Auftrag des Justizvollzugs ist die Förderung der Wiedereingliederung von straffällig gewordenen Menschen und die Rückfallverhinderung. Im Resozialisierungsprozess gelten Angehörige als wichtige Ressource. Ihnen wurde bislang im Justizvollzug wenig Beachtung geschenkt, obwohl sie von der Inhaftierung mitbetroffen sind.
Das Amt für Justizvollzug des Kantons St.Gallen erachtet sich für die Angehörigenarbeit als verantwortlich und führt fortlaufend Verbesserungen und neue Angehörigen-Programme ein. Das Ziel von Angehörigenarbeit soll es sein, negative Auswirkungen der Inhaftierung für alle Betroffenen zu minimieren und den Angehörigen Unterstützung bei der Bewältigung ihrer sozialen und ökonomischen Schwierigkeiten zukommen zu lassen.
Familien- und kinderfreundliche Besucherinnen- und Besucherräume
Für einen familienfreundlicheren Justizvollzug wurden im Massnahmenzentrum Bitzi, in der Strafanstalt Saxerriet und im Regionalgefängnis Altstätten je einen Familien- und kinderfreundlichen Raum eingerichtet. Dabei wurden auch die Besuchszeiten ausgeweitet. Zudem verfügen die Vollzugseinrichtungen über Videotelefonie.
Vater-Kind-Projekt in der Strafanstalt Saxerriet
Das Projekt soll den eingewiesenen Vätern und deren Kinder räumlich und zeitlich eine erweiterte Begegnungsmöglichkeit für ein gemeinsames positives Erleben bieten. Diese Erlebnisse sind in Form von kindesspezifischen Unternehmungen konzipiert. Die Väter stellen das Programm, welches über ein halbes Jahr hinweg einmal monatlich an einem Sonntag stattfinden, selbständig zusammen. Der Vater kann in diesem Zeitraum aktiv am Leben der Kinder teilhaben, was die Beziehung intensiviert, der Entfremdung entgegenwirkt und den Aufbau eines Vertrauensverhältnisses stärkt.
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Barbara Reifler
lic.iur.
Amtsleiterin