Der Volksschule (Regelschulen und Sonderschulen) im Kanton St.Gallen stehen die Lernfördersysteme «Lernlupe» (2. Zyklus) und «Lernpass plus» (3. Zyklus) zur Verfügung.
Der verbindliche Einsatz der Lernfördersysteme im Kanton St.Gallen ist in den «Weisungen zum Einsatz der Lernfördersysteme in der Volksschule» festgehalten. Diese wurden vom Bildungsrat im September 2022 erlassen. Im Grundsatz bestimmen die Schulen den Einsatz der Lernfördersysteme eigenverantwortlich. Die Bestimmungen im Einzelnen sind nachfolgend pro Instrument konkretisiert. Die Finanzierung der Lernfördersysteme erfolgt durch das Bildungsdepartement.
Lernlupe - 2. Zyklus
Lernlupe ist eine Online-Plattform für die individuelle Förderung der schulischen Kompetenzen in den Fächern Deutsch und Mathematik. Mit Hilfe der Online-Plattform kann der Kompetenzerwerb anhand von Orientierungstest, dem Aufgabenpool Lernen und der Standortbestimmung dokumentiert und gefördert werden. Das Lernfördersystem spiegelt der Lehrperson die individuellen Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler wider und stellt ihr verschiedene Auswertungsformate und Interpretationshilfen zur Verfügung. Eingesetzt werden kann Lernlupe von der 3. bis 6. Klasse der Primarschule (2. Zyklus).
Einsatz: Gemäss den Weisungen zum Einsatz von Lernfördersystemen in der Volksschule entscheidet die Lehrperson über den Einsatz des Lernförderinstruments Lernlupe. Es gibt keine kantonal verbindlichen Vorgaben für die Schulen. Der Schulträger hat die Möglichkeit, den Einsatz von Standortbestimmungen vorzuschreiben.
Koordination und Information: Wird das Lernfördersystem Lernlupe eingesetzt, ist eine Koordination des Einsatzes innerhalb einer Schuleinheit anzustreben. Im Sinn der Transparenz wird den Schulen empfohlen, ihren Umgang mit dem Lernfördersystem festzuhalten. Dies umfasst u.a. Aussagen zum allgemeinen Einsatz von Lernlupe und dem Umgang mit den Ergebnissen sowie zur Information der Eltern.
Anwendungshinweise: Folgende Hinweise sind bei einem Einsatz des Lernfördersystems Lernlupe zu beachten bzw. einzuhalten:
- Orientierungstest und Standortbestimmungen sind in der Schule (nicht zu Hause) durchzuführen.
- Je Schuljahr kann grundsätzlich eine Standortbestimmung durchgeführt werden. Über eine ausnahmsweise Wiederholung entscheidet die Lehrperson
- Eine Umrechnung der Ergebnisse der Standortbestimmung in Noten ist nicht zulässig.
Finanzierung: Die Lizenzkosten von Lernlupe werden durch das Bildungsdepartement getragen.
Lernpass plus - 3. Zyklus
Lernpass plus ist eine Online-Plattform für die individuelle Förderung von schulischen Kompetenzen in verschiedenen Fachbereichen. Es kann in der gesamten Oberstufe (3. Zyklus) eingesetzt werden. Mit Lernpass plus kann der Kompetenzerwerb anhand von Orientierungstest, Aufgabenpool und Standortbestimmung dokumentiert und gefördert werden. Die Standortbestimmung – im Lernpass plus mit Stellwerk bezeichnet – ermöglicht einen sozialen Vergleich innerhalb der Jahrgangsstufe. Das Lernfördersystem spiegelt der Lehrperson die individuellen Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler und stellt ihr verschiedene Auswertungsformate und Interpretationshilfen zur Verfügung. In Verbindung mit jobskills kann die Standortbestimmung bzw. das Stellwerk für die Berufswahlfindung eingesetzt werden. Es gelten nachfolgende, vom Bildungsrat erlassene Vorgaben.
Vorgaben zum Einsatz: Gemäss den Weisungen zum Einsatz von Lernfördersystemen in der Volksschule wird in der Oberstufe des Kantons St.Gallen in der 2. Oberstufe Stellwerk 8 verbindlich durchgeführt. Dabei gelten folgende Rahmenbedingungen:
- Sekundarschule: Die Durchführung von Stellwerk 8 in den Fächern Deutsch, Französisch, Englisch und Mathematik ist obligatorisch.
- Realschule: Die Durchführung von Stellwerk 8 in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik ist obligatorisch. Bei Belegung des Wahlpflichtfachs Französisch wird eine Durchführung des Stellwerks empfohlen. Die Entscheidung liegt im Ermessen der Schule.
- Kleinklasse Oberstufe: Die Durchführung der Standortbestimmungen liegt im Ermessen der Schule.
- Zeitraum: Die Standortbestimmungen sind gemäss den Weisungen (Art. 7 Abs. 3) von Februar bis Juni durchzuführen.
Für die Information der Erziehungsberechtigten kann die Schule untenstehendes Schreiben verwenden. Über eine Wiederholung des Stellwerks innerhalb des Zeitfensters entscheidet die Lehrperson. Eine Wiederholung ausserhalb des Zeitfensters ist nicht möglich.
Über den weiteren Einsatz des Lernfördersystems Lernpass plus entscheidet die Lehrperson bzw. die Schule vor Ort.
Hinweis zum Fachbereich Natur und Technik (NT): Die kantonalen Rahmenbedingungen sehen keine Durchführung einer Standortbestimmung im Bereich NT vor. Den Schulen steht es frei, das Stellwerk im Fachbereich NT zu absolvieren. Auf dem Stellwerk-Profil wird NT nur ausgewiesen, sofern der Test gemacht wurde.
Koordination und Information: Eine Koordination des grundsätzlichen Einsatzes von Lernpass plus innerhalb einer Schuleinheit ist anzustreben. Im Sinn der Transparenz wird den Schulen empfohlen, ihren Umgang mit dem Lernfördersystem festzuhalten. Dies umfasst u.a. Aussagen zum allgemeinen Einsatz von Lernpass plus und dem Umgang mit den Ergebnissens sowie zur Information der Eltern.
Anwendungshinweise: Folgende Hinweise sind grundsätzlich bei der Anwendung von Lernpass plus zu beachten:
- Orientierungstest und Standortbestimmungen sind in der Schule (nicht zu Hause) durchzuführen.
- Eine Umrechnung der Ergebnisse der Standortbestimmung in Noten ist nicht zulässig.
Finanzierung: Die Lizenzkosten von Lernpass plus werden durch das Bildungsdepartement getragen.
Elterninformation
Die Standortbestimmung Stellwerk 8 wird im Frühjahr 2025 obligatorisch durchgeführt. Die Eltern bzw. Erziehungsberechtigen können mit nachfolgendem Schreiben von Alexander Kummer, Leiter Amt für Volksschule, über die Durchführung informiert werden.
