Längere Trockenperioden mit erheblichen Auswirkungen auf Menschen, Tiere und Umwelt haben wir in den Jahren 2003, 2015, 2018 und 2022 auch in der Ostschweiz erlebt. Solche niederschlagsarmen Zeiten können gemäss Klimaprognosen in Zukunft häufiger auftreten. Diese Seite informiert über die aktuelle hydrologische Situation in den Bächen, Flüssen und im Grundwasser im Kanton St.Gallen.

Informationen zur aktuellen Lage (Stand 24.04.2023)
Beurteilung der aktuellen Lage
Der März und April brachten durchschnittliche Niederschläge, teilweise auch darüber. Das Jahresdefizit konnte aufgeholt werden und teilweise liegen die Niederschlagssummen über dem saisonal üblichen Mittel. In den Bergen ist in den vergangenen Wochen immer wieder Schnee gefallen, wobei die absoluten Schneehöhen unterdurchschnittlich bleiben. Die Schneedecke in tiefen Einzugsgebieten ist mehrheitlich durchfeuchtet, wodurch die Schneeschmelze an Intensität und Schnelligkeit zunehmen wird. Die Pegel des Bodensees und Walensees weichen kaum vom saisonal üblichen Mittel ab und werden in den kommenden Tagen weiter ansteigen. Die Abflüsse liegen in allen Einzugsgebieten auf mittleren Niveau oder darüber. Die Grundwasserstände liegen um das langjährige Mittel, im Sarganserland und Seeztal darunter. Die Wassertemperaturen liegen im Bereich der saisonal üblichen Werte.
Weitere Messwerte: Hydrometrie SG
Auswirkungen
Die Niederschläge im April haben die Niedrigwassersituation entschärft und die Grundwasservorkommen konnten sich mehrheitlich erholen. Der gefallene Schnee wird in den kommenden Wochen schmelzen und damit zu einer Verbesserung der Grundwasserstände und Abflüsse beitragen.
Bulletin zur aktuellen Lage (derzeit kein Bulletin veröffentlicht)
Situation der Trockenheit (Seen, Flüsse und Grundwasser)
Region | Gefahrenstufe |
---|---|
St.Gallen - Rorschach | keine oder geringe Gefahr (Gefahrenstufe 1) |
Rheintal | keine oder geringe Gefahr (Gefahrenstufe 1) |
Werdenberg | keine oder geringe Gefahr (Gefahrenstufe 1) |
Sarganserland | keine oder geringe Gefahr (Gefahrenstufe 1) |
Seeztal | keine oder geringe Gefahr (Gefahrenstufe 1) |
Linthgebiet | keine oder geringe Gefahr (Gefahrenstufe 1) |
Obertoggenburg | keine oder geringe Gefahr (Gefahrenstufe 1) |
Untertoggenburg | keine oder geringe Gefahr (Gefahrenstufe 1) |
Neckertal | keine oder geringe Gefahr (Gefahrenstufe 1) |
Fürstenland | keine oder geringe Gefahr (Gefahrenstufe 1) |

Gefahrenstufen nach Bundeseinteilung (Naturgefahren)
Der Bund verwendet bei der Information über Naturgefahren eine fünfteilige Skala. Im Bereich der Trockenheit informiert der Kanton St.Gallen ab der Stufe 2 mit dem Bulletin. In der obigen Tabelle und Karte wird die Stufe 1 angezeigt, wenn eine aktuelle Lagebeurteilung vorliegt.

Einschränkungen Wasserbezug
Bei Trockenheit kann der Wasserbezug aus Gewässern eingeschränkt oder verboten werden. Die Bevölkerung wird über Medienmitteilungen und lokal durch die Gemeindebehörden informiert.
Trinkwasserversorgung
Die Sicherstellung der Trink-, Brauch- und Löschwasserversorgung ist eine wichtige Aufgabe, welche von den politischen Gemeinden oder - in ihrem Auftrag - von Korporationen und Ortsgemeinden wahrgenommen wird. Die Wassergewinnung basiert im Kanton St.Gallen auf lokalen Ressourcen mit lokaler Verteilung des Trinkwassers. So betreibt fast jede Gemeinde im Kanton ihr eigenes Wasserwerk. Die kleinräumige Versorgungsstruktur mit fast 140 öffentlichen Wasserversorgungen in 77 politischen Gemeinden ist historisch und topografisch begründet und hat sich bis heute erhalten und bewährt.
Aufgrund dieser Vielfalt sind generelle Aussagen zur Beurteilung der Lage der Trinkwasserversorgungen während Trockenperioden nicht flächendeckend möglich. Dennoch haben sich die Vertreter der Plattform Wasserversorgung als Ansprechpartner für die nachfolgenden Regionen zur Verfügung gestellt:
Region Zürichsee-Linth: Sekretariat, 055 224 00 40
Region Toggenburg: Sekretariat, 071 932 50 00
Region Neckertal: Hanspeter Bär, 079 406 23 16
Region Fürstenland: Andreas Gnos, 071 913 00 71
Region St.Gallen: Patrick Flammer, 071 224 55 38
Region Unteres Rheintal: Thomas Giger, 071 722 23 21
Region Werdenberg: Jürg Göldi, 081 755 44 80
Region Sarganserland: Kurt Ackermann, 081 725 49 30
Für die Region Oberes Rheintal sind die nachfolgenden Gemeinden direkt zu kontaktieren:
- Marbach: Telefon 071 775 81 91
- Altstätten: Telefon 071 757 77 11
- Eichberg: Telefon 071 757 87 87
- Oberriet: Telefon 071 763 64 64
- Rüthi: Telefon 071 767 77 77
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Weitere Informationen und Merkblätter
- Informationsplattform zur Früherkennung von Trockenheit in der Schweiz neues Fenster
- Informationen zu Hitzewelle und Trockenheit in der Schweiz neues Fenster
- Naturgefahren - aktuelle Situation in der Schweiz neues Fenster
- Themenschwerpunkte des National Centre for Climate Services (NCCS) neues Fenster
- Hydrologischer Atlas der Schweiz neues Fenster
Noch offene Fragen?
Marco Paganoni
Mitarbeiter Kommunikation