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Arbeitsluft einatmen und einen Beruf hautnah erleben – Schnupperlehren und Tagespraktika sind im Berufswahlprozess von Schülerinnen und Schüler von zentraler Bedeutung. Der praktische Einblick hilft den Jugendlichen beim Schritt vom theoretischen Wissen hin zur fundierten Berufswahl. Auch die Lehrbetriebe profitieren von diesem gegenseitigen Kennenlernen.

In der ersten Oberstufe beginnen die Jugendlichen sich gezielt Gedanken über ihre Interessen und Fähigkeiten zu machen. Die Erkenntnisse vergleichen sie anschliessend mit den Berufsfeldern. In der zweiten Oberstufe werden Berufsmessen besucht und Tätigkeitsbeschriebe studiert. Sobald die jungen Menschen eine Vorstellung davon haben, in welche Richtung ihre berufliche Zukunft gehen könnte, werden Sie auch von den Fachpersonen der Berufs- und Laufbahnberatung zum Schnuppern motiviert. Es gilt die theoretischen Vorstellungen in der Praxis zu überprüfen. Dabei sollen die Jugendlichen erleben, wie es im gewählten Beruf zu und hergeht, sie sollen diesen Beruf mit allen Sinnen erleben. Da eine Schnupperlehre für den Lehrbetrieb auch Aufwand bedeutet, können verschiedene Formen der Berufserkundung zum Einsatz kommen.

Variante Gross: Die Schnupperlehre
Eine Schnupperlehre dauert mehrere Tage, in der Regel zwei bis fünf. Sie ist dann angezeigt, wenn die junge Person ein ernsthaftes Interesse am Beruf hat und dieses vertiefen will. Für den Betrieb ist dies die Möglichkeit zukünftige Lernende bei der Arbeit zu beobachten. Deshalb ist die Schnupperlehre oftmals ein Teil des Bewerbungsprozesses. Einige Firmen fordern für die Schnupperlehre ein kurzes Motivationsschreiben und den Lebenslauf, damit sie sich ein Bild über die interessierte Person machen können. Nach der Schnupperlehre händigt die Betreuungsperson dem "Schnupperi" eine schriftliche Rückmeldung in Form eines Beurteilungsbogens aus, welcher am Schlussgespräch thematisiert wird. So erhalten die Jugendlichen eine Fremdeinschätzung zu ihrer praktischen und schulischen Eignung für diesen Beruf. Diese Rückmeldung ist für die Jugendlichen sehr wertvoll.

Variante Klein: Das Tagespraktikum
Das Tagespraktikum dauert einen Tag und ist im Vergleich zur Schnupperlehre ungezwungener. Dabei geht es in erster Linie darum, dass die Jugendlichen einen kurzen Einblick in den Berufsalltag erhalten, um herauszufinden, ob dieser Beruf passen könnte. Für ein Tagespraktikum wird keine schriftliche Bewerbung gefordert und es findet auch keine Beurteilung seitens der Betriebe statt. Gerade für unsichere Jugendliche sind Tagespraktika, ähnlich dem Zukunftstag, enorm hilfreich, um bei der Berufswahl die richtige Spur zu finden. Das Tagespraktikum steht zwischen der theoretischen Auseinandersetzung mit Berufen und der Schnupperlehre. Gerade deshalb sollte es möglichst unkompliziert ermöglicht werden.

Schnuppern ist unerlässlich
Die Berufsberaterinnen und Berufsberater empfehlen den Jugendlichen ihre Berufserkundungen mit Tagespraktika zu beginnen. Darauf aufgebaut finden dann die Schnupperlehren statt. Jugendliche sind auf die Möglichkeit zu schnuppern angewiesen. Die Berufswahl ist eine Herausforderung und wirkt für die jungen Menschen manchmal ziemlich abstrakt. Die Erfahrungen beim Schnuppern helfen den Schülerinnen und Schülern, die Anforderungen eines Berufs und ihre persönliche Eignung richtig einzuordnen. Betriebe, welche regelmässig interessierten Jugendlichen einen Einblick in die Arbeitswelt ermöglichen, leisten einen grossen Beitrag zu einer gelungenen Berufswahl. Gleichzeitig können diese Betriebe auf diese Weise Nachwuchstalente kennen lernen und diese für den Beruf und den Betrieb begeistern.

Melanie Romer, Berufs- und Laufbahnberatung See-Gaster

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