
Die Zahl der offenen Stellen ist im Kanton St.Gallen zwischen den dritten Quartalen 2021 und 2022 um 1'800 oder mehr als 30 Prozent angestiegen. In der ganzen Schweiz wachsen die offenen Stellen um 27 Prozent. Verglichen mit dem Vorquartal hat sich die Anzahl offener Stellen im Kanton St.Gallen nochmals um 400 erhöht, womit der höchste Wert der Zeitreihe erreicht wird. Das starke Wachstum ist teilweise erklärbar durch die Beschränkungen der wirtschaftlichen Tätigkeit im Zuge der Corona-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021. Aktuell ist noch immer ein Nachholeffekt spürbar.
Absolut gesehen gibt es im Kanton St.Gallen derzeit 7'600 offene Stellen. Damit liegt die Zahl deutlich über den Werten der Vorjahre und auch den Werten vor der Finanzkrise im Jahr 2008. Damals lag die Nachfrage nach Arbeitskräften etwas tiefer, allerdings bei tieferen Beschäftigtenzahlen.
Je höher die Zahl der offenen Stellen, umso grösser ist die Diskrepanz zur potenziell möglichen Produktivkraft der Wirtschaft.
Der Index der offenen Stellen widerspiegelt die längerfristige wirtschaftliche Entwicklung und konjunkturelle Schwankungen. Er zeigt die relative Veränderung der betrieblichen Nachfrage nach Arbeitskräften. Somit können die Entwicklungen der Nachfrage nach Arbeitskräften zwischen Raumeinheiten oder Wirtschaftsbereichen, die in absoluten Zahlen unterschiedliche Grössen aufweisen, miteinander verglichen werden.
Bei den offenen Stellen handelt es sich um die von den Unternehmen im Rahmen der vierteljährigen Beschäftigungsstatistik gemeldeten Stellen, die noch nicht besetzt wurden bzw. werden konnten. Die Erhebung wird bei einer Stichprobe aus dem Gesamt der Betriebe des 2. und 3. Wirtschaftssektors der Schweiz durchgeführt. Die Stichprobe ist nach Wirtschaftsabteilungen, Grossregionen und Betriebsgrössen geschichtet. Die Stichprobe des Kantons St.Gallen wurde ab dem 3. Quartal 2001 gezielt erhöht (auf rund 4000 Betriebe), um repräsentative Ergebnisse auch auf Kantonsebene zu erhalten. Die hochgerechneten Ergebnisse unterliegen einem Stichprobenfehler. Für den Kanton St.Gallen befindet sich beispielsweise der wahre Wert der offenen Stellen mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent im Bereich von rund +- 2 Prozent der hochgerechneten Zahl. Weil der Stichprobenfehler im Zeitverlauf relativ konstant sein dürfte, besitzen die Informationen über die Veränderungsraten eine grössere Realitätsnähe als die hochgerechneten absoluten Zahlen zur Beschäftigung.
Der Index der offenen Stellen wird wie folgt berechnet: Die von den Unternehmen gemeldeten offenen Stellen (OFFSTE) werden für einen Basiszeitpunkt (t0) auf 100 gesetzt. Der Index im Zeitpunkt t1 ist dann gleich OFFSTE(t1)/OFFSTE(t0)*100. Die Differenz zwischen dem Index im Zeitpunkt t1 und 100 gibt die prozentuale Veränderung gegenüber dem Basiszeitpunkt t0 an.
Nächste Aktualisierung bis spätestens: 28. Februar 2023
Die Infografik sowie die Zahlen, die ihr zugrunde liegen,...
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