
Im vierten Quartal 2020 ist die Zahl der offenen Stellen im Kanton St.Gallen im Vergleich zum vierten Quartal 2019 leicht angestiegen. In der Gesamtschweiz ist die betriebliche Nachfrage nach Arbeitskräften im Vorjahresquartalvergleich dagegen gesunken. Verglichen mit dem Vorquartal ist, wie meist im vierten Quartal, die Anzahl offener Stellen im Kanton St.Gallen ebenfalls angestiegen.
Absolut gesehen gibt es im Kanton St.Gallen derzeit 5'300 offene Stellen. Damit liegt die Zahl im Rahmen der Werte der beiden Vorjahre, aber deutlich über den vierten Quartalen von 2002-2017. Einzig 2007, vor der Finanzkrise, war der Wert vergleichbar.
Der Verlauf des Indexes der offenen Stellen widerspiegelt den wirtschaftlichen Konjunkturverlauf.
Je höher die Zahl der offenen Stellen, umso grösser ist die Diskrepanz zur potenziell möglichen Produktivkraft der Wirtschaft.
Der Index der offenen Stellen widerspiegelt die längerfristige wirtschaftliche Entwicklung und konjunkturelle Schwankungen. Er zeigt die relative Veränderung der betrieblichen Nachfrage nach Arbeitskräften. Somit können die Entwicklungen der Nachfrage nach Arbeitskräften zwischen Raumeinheiten oder Wirtschaftsbereichen, die in absoluten Zahlen unterschiedliche Grössen aufweisen, miteinander verglichen werden.
Bei den offenen Stellen handelt es sich um die von den Unternehmen im Rahmen der vierteljährigen Beschäftigungsstatistik gemeldeten Stellen, die noch nicht besetzt wurden bzw. werden konnten. Die Erhebung wird bei einer Stichprobe aus dem Gesamt der Betriebe des 2. und 3. Wirtschaftssektors der Schweiz durchgeführt. Die Stichprobe ist nach Wirtschaftsabteilungen, Grossregionen und Betriebsgrössen geschichtet. Die Stichprobe des Kantons St.Gallen wurde ab dem 3. Quartal 2001 gezielt erhöht (auf rund 4000 Betriebe), um repräsentative Ergebnisse auch auf Kantonsebene zu erhalten. Die hochgerechneten Ergebnisse unterliegen einem Stichprobenfehler. Für den Kanton St.Gallen befindet sich beispielsweise der wahre Wert der offenen Stellen mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent im Bereich von rund +- 2 Prozent der hochgerechneten Zahl. Weil der Stichprobenfehler im Zeitverlauf relativ konstant sein dürfte, besitzen die Informationen über die Veränderungsraten eine grössere Realitätsnähe als die hochgerechneten absoluten Zahlen zur Beschäftigung.
Der Index der offenen Stellen wird wie folgt berechnet: Die von den Unternehmen gemeldeten offenen Stellen (OFFSTE) werden für einen Basiszeitpunkt (t0) auf 100 gesetzt. Der Index im Zeitpunkt t1 ist dann gleich OFFSTE(t1)/OFFSTE(t0)*100. Die Differenz zwischen dem Index im Zeitpunkt t1 und 100 gibt die prozentuale Veränderung gegenüber dem Basiszeitpunkt t0 an.
Nächste Aktualisierung bis spätestens: 31. Mai 2021
Die Infografik sowie die Zahlen, die ihr zugrunde liegen,...
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Fachstelle für Statistik Kanton St.Gallen
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9001 St.Gallen