
Im Kanton St.Gallen liegen die Übernachtungszahlen seit 1992 Jahren durchwegs unterhalb dem Niveau des Ausgangsjahres. Hierbei vergrösserte sich der Abstand zur gesamtschweizerischen Entwicklung zusehends und erreichte im Jahr 2019 sein Maximum von 30 Indexpunkten. Dies ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass die Logiernächtezahlen in der St.Galler Hotellerie während der drei konjunkturellen Hochphasen um die Jahrtausendwende, ab dem Jahr 2006 und ab 2017 kaum anstiegen, während es gesamtschweizerisch zu markanten Zuwächsen kam. Ausgerechnet das Corona-Jahr 2020 brachte eine deutliche Annäherung des St.Galler und des Schweizer Indexstandes. Während der Wert im Kanton St.Gallen "nur" um 23 Indexpunkte zurückging, betrug der gesamtschweizerische Rückgang 44 Indexpunkte. Sowohl im Kanton St.Gallen als auch gesamtschweizerisch betrachtet war der Nachfrageeinbruch von 2019 auf 2020 im betrachteten Zeitraum beispielslos.
In den Jahren 2021 und 2022 erholte sich die Nachfrage im Kanton und in der Gesamtschweiz deutlich. Während die gesamtschweizerischen Zahlen im Jahr 2022 immer noch etwas unter dem Vor-Pandemie-Niveau liegen, wurde dieses im Kanton St.Gallen deutlich überschritten und fast der Höchststand seit dem Jahrtausendwechsel erreicht.
Die Logiernächtezahlen geben Auskunft zu Umfang und Entwicklung der touristischen Nachfrage in einer Region. Kommen die Gäste von ausserhalb der kantonalen Grenzen, ist deren Nachfrage aus Sicht der kantonalen Volkswirtschaft als Export zu interpretieren, weil ausserkantonale Nachfrage in den Kanton hinein gelenkt wird. Logiernächte kantonaler Gäste sind als Exportsubstitut zu interpretieren, weil verhindert wird, dass kantonale Nachfrage nach ausserhalb abfliesst.
Allerdings ist die Aussagekraft der Logiernächteentwicklung bezüglich des betriebs- und volkswirtschaftlichen Erfolgs eingeschränkt, weil nur die Menge, nicht aber die damit generierte Wertschöpfung erfasst wird. So ist es beispielsweise möglich, dass eine Zunahme der Logiernächte mit Preissenkungen erkauft wurde und die erwirtschaftete Wertschöpfung eventuell sogar rückläufig war.
Anzahl Logiernächte in Betrieben der Hotellerie. Als Herkunftsland des Gastes gilt das Land des ständigen Wohnsitzes des Gastes, das nicht der Staatsangehörigkeit des Gastes entsprechen muss.
Nächste Aktualisierung bis spätestens: 28.02.2024
Die Infografik sowie die Zahlen, die ihr zugrunde liegen,...
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