
Die Stimmbeteiligungsstatistik STISTAT kann bei neun St.Galler Gemeinden die Stimmbeteiligung einzelner Bevölkerungsgruppen aufzeigen. Bei der Abstimmung vom 25. September 2022 wurde über vier nationale Vorlagen abgestimmt (Massentierhaltungsinitiative, Zusatzfinanzierung der AHV durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer, AHV-Gesetz, Verrechnungssteuergesetz) sowie auf kantonaler Ebene über die Arealentwicklung Wil West. In St.Gallen stand zudem eine kommunale Vorlage auf dem Programm und in Au eine Ersatzwahl des Gemeinderats.
Am 13. Februar 2022 ist die Stimmbeteiligung in allen Gemeinden und bei beiden Geschlechtern markant gesunken gegenüber den Rekordwerten des 28. November 2021 und in der Maiabstimmung hat sich der Rückgang fortgesetzt. Am 25. September zeigt sich nun in allen Gemeinden bei beiden Geschlechtern wieder eine deutliche Zunahme. In sieben der neun Gemeinden lag die Stimmbeteiligung am 25. September bei den Frauen leicht höher als bei den Männern. Am deutlichsten, wenn auch gering, ist der Frauenvorsprung in Schmerikon und St.Gallen mit mehr als zwei Prozentpunkten. Die Abstimmung über das Gesetz zur Alters- und Hinterlassenenversicherung hat offenbar Männer wie Frauen in vergleichbarem Umfang mobilisiert und die Ankündigung, das Rentenalter der Frauen um ein Jahr zu erhöhen, keine überdeutliche Beteiligung der Frauen hervorgerufen. Insgesamt betrachtet über alle abgebildeten Abstimmungstermine ist das Geschlechterverhältnis nahezu ausgeglichen.
Die Stimm- und Wahlbeteiligung zeigt das Ausmass der Partizipation an den (direkt-)demokratischen politischen Beteiligungsgelegenheiten. Sie wird einerseits durch die Betroffenheit der jeweiligen Bevölkerung beeinflusst und andererseits dadurch, von welchen Staatsebenen (Bund, Kanton, Gemeinde) Vorlagen zur Abstimmung gebracht werden. Einen positiven Einfluss auf die Beteiligung hat ebenso eine Wahl- und Stimmpflicht, wie sie im Kanton Schaffhausen besteht. Der auf Basis der Beteiligung bei einzelnen Vorlagen aufbauende Indikator unterschätzt die Partizipation der Bevölkerung, weil ein Teil sich nur selektiv an einzelnen Abstimmungen bzw. Wahlen beteiligt.
Bei der Stimmbeteiligungsstatistik STISTAT der Fachstelle für Statistik können bei rund einem Dutzend St.Galler Gemeinden auf Basis der eingescannten Stimmrechtsausweise soziodemographische Informationen zum Sachverhalt der Stimmbeteiligung dazugespielt werden. Für die Abstimmungen von 2010 bis Februar 2017 ausschliesslich für die Stadt St.Gallen. Ab Mai 2017 für weitere Gemeinden. Die auf Basis der STISTAT-Daten ermittelte Stimmbeteiligung entspricht dem Anteil der Stimmenden an allen Stimmberechtigten. Gezählt werden die abgegebenen Stimmrechtsausweise. Zur Ermittlung der Zahl der Stimmberechtigten und deren soziodemographischen Merkmale wird die Bevölkerungsstatistik STATPOPSG der Fachstelle für Statistik verwendet (für die Stadt St.Gallen bis Februar 2017 STADTSGPOP). Massgeblich ist der Bevölkerungsstand am Ende des letzten Jahresquartals vor der Abstimmung/Wahl. Daraus werden diejenigen Personen mit schweizer Staatsbürgerschaft selektiert, welche am Abstimmungstag das 18. Lebensjahr erreicht haben werden oder älter sind. Die auf diese Weise berechnete Stimmbeteiligung kann auf Ebene der Stadt/Gemeinde von derjenigen marginal abweichen, welche von den für Abstimmungen und Wahlen zuständigen Gemeindebehörden bekanntgegeben wird. Der Grund liegt zum einen darin, dass die Behörden die Zahl der am Abstimmungs- bzw. Wahltag Stimmberechtigten dem Stimmregister entnehmen. Zum andern wird die Stimmbeteiligung vorlagenspezifisch ausgewiesen, wobei die Anzahl der mit gültigem Stimmrechtsausweis eingereichten Stimmzettel massgeblich ist.
Die über 80-jährigen Personen werden in diesem Indikatorenprodukt nicht berücksichtigt, da der Anteil der Personen, welche sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr beteiligen können, in dieser Altersgruppe überdurchschnittlich hoch ist.
Nächste Aktualisierung bis spätestens: aufgrund fehlender Daten keine weiteren Aktualisierungen der Infografik geplant
Die Infografik sowie die Zahlen, die ihr zugrunde liegen,...
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