
Die Stimmbeteiligungsstatistik STISTAT kann bei neun St.Galler Gemeinden die Stimmbeteiligung einzelner Bevölkerungsgruppen aufzeigen. Am Termin des 18. Mai 2025 kamen mit dem Nachtrag zum Finanzausgleichsgesetz und dem Nachtrag zum Gesetz über Ruhetag und Ladenöffnung zwei kantonale Vorlagen zur Abstimmung. Die Gemeinde Au stimmte zusätzlich ab über Gründung und Beitritt zum Zweckverband Feuerwehr Unteres Rheintal und den Verkauf von Grundstück Nr. 605 (Feuerwehrdepot). In der Stadt St.Gallen wurde über zwei Nachträge zur Gemeindeordnung abgestimmt und in Gossau über zwei Baukredite (Schulanlage Notker; Betriebs- und Gestaltungskonzept Bischofszellerstrasse Arnegg).
Die Beteiligung in den neun beobachteten Gemeinden ist am 18. Mai 2025 im Vergleich zum vorherigen Termin tiefer gewesen. Lediglich in Gossau ist bei Frauen und Männern eine leicht zunehmende Stimmbeteiligung gegenüber dem Februar 2025 festzustellen. Mit Ausnahme von Wildhaus-Alt St.Johann liegt die Stimmbeteiligung der Männer am 18. Mai 2025 in sämtlichen Gemeinden höher als bei den Frauen. Am deutlichsten ist der Männervorsprung bei der Maiabstimmung in Au mit 5,3 Prozentpunkten. Insgesamt betrachtet über alle abgebildeten Abstimmungstermine ist das Geschlechterverhältnis hingegen nahezu ausgeglichen.
Für die Gemeinden Mels und Thal liegen für den Termin des 3. März 2024 keine Daten vor, für Gossau zur Septemberabstimmung 2024.
Die Stimm- und Wahlbeteiligung zeigt das Ausmass der Partizipation an den (direkt-)demokratischen politischen Beteiligungsgelegenheiten. Sie wird einerseits durch die Betroffenheit der jeweiligen Bevölkerung beeinflusst und andererseits dadurch, von welchen Staatsebenen (Bund, Kanton, Gemeinde) Vorlagen zur Abstimmung gebracht werden. Einen positiven Einfluss auf die Beteiligung hat ebenso eine Wahl- und Stimmpflicht, wie sie im Kanton Schaffhausen besteht. Der auf Basis der Beteiligung bei einzelnen Vorlagen aufbauende Indikator unterschätzt die Partizipation der Bevölkerung, weil ein Teil sich nur selektiv an einzelnen Abstimmungen bzw. Wahlen beteiligt.
Bei der Stimmbeteiligungsstatistik STISTAT der Fachstelle für Statistik können bei einer kleinen Gruppe St.Galler Gemeinden auf Basis der eingescannten Stimmrechtsausweise soziodemographische Informationen zur Stimmbeteiligung dazugespielt werden. Für die Abstimmungen von 2010 bis Februar 2017 ist diese Statistik ausschliesslich für die Stadt St.Gallen verfügbar, ab Mai 2017 für weitere Gemeinden. Die auf Basis der STISTAT-Daten ermittelte Stimmbeteiligung entspricht dem Anteil der Stimmenden an allen Stimmberechtigten. Gezählt werden die abgegebenen Stimmrechtsausweise (ab 2025 inklusive E-Voting). Zur Ermittlung der Zahl der Stimmberechtigten und deren soziodemographischer Merkmale wird die Bevölkerungsstatistik STATPOPSG der Fachstelle für Statistik verwendet (für die Stadt St.Gallen bis Februar 2017 STADTSGPOP). Massgeblich ist der Bevölkerungsstand am Ende des letzten Jahresquartals vor der Abstimmung/Wahl. Daraus werden diejenigen Personen mit Schweizer Staatsbürgerschaft selektiert, welche am Abstimmungstag das 18. Lebensjahr erreicht haben werden oder älter sind. Die auf diese Weise berechnete Stimmbeteiligung kann auf Ebene der Stadt/Gemeinde von derjenigen marginal abweichen, welche von den für Abstimmungen und Wahlen zuständigen Gemeindebehörden bekanntgegeben wird. Der Grund liegt zum einen darin, dass die Behörden die Zahl der am Abstimmungs- bzw. Wahltag Stimmberechtigten dem Stimmregister entnehmen. Zum andern wird die Stimmbeteiligung vorlagenspezifisch ausgewiesen, wobei die Anzahl der mit gültigem Stimmrechtsausweis eingereichten Stimmzettel massgeblich ist.
Nächste Aktualisierung bis spätestens: 16.10.2025
Die Infografik sowie die Zahlen, die ihr zugrunde liegen,...
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