
Die Stimmbeteiligungsstatistik STISTAT kann bei neun St.Galler Gemeinden die Stimmbeteiligung einzelner Bevölkerungsgruppen aufzeigen. Bei der Abstimmung vom 15. Mai 2022 wurde über drei nationale Vorlagen abgestimmt (Transplantationsgesetz, Bundesgesetz Filmproduktion und Filmkultur, Verordnung über die Europäische Grenz- und Küstenwache) sowie auf kantonaler Ebene über den Bau des neuen Staatsarchivs und einen Kantonsbeitrag an den Ersatz des Studienzentrums Waldau der Ostschweizer Fachhochschule. In St.Gallen, Gossau, Uzwil und Wildhaus-Alt St.Johann stand zudem je eine kommunale Vorlage auf dem Programm. Am 13. Februar 2022 ist die Stimmbeteiligung in allen Gemeinden und bei beiden Geschlechtern markant gesunken gegenüber den Rekordwerten des 28. November 2021. Die Abstimmung des 15. Mai zeigt hinsichtlich der Stimmbeteiligung keine wesentlichen Veränderungen gegenüber dem Februar, lediglich in Wildhaus-Alt St.Johann und Gossau scheint die kommunale Vorlage die Stimmberechtigten mobilisiert zu haben, was sich in einer gestiegenen Stimmbeteiligung zeigt.
In sieben der neun Gemeinden lag die Stimmbeteiligung am 15. Mai bei den Männern leicht höher als bei den Frauen. Insgesamt betrachtet über alle abgebildeten Abstimmungstermine ist das Geschlechterverhältnis jedoch nahezu ausgeglichen.
Die Stimm- und Wahlbeteiligung zeigt das Ausmass der Partizipation an den (direkt-)demokratischen politischen Beteiligungsgelegenheiten. Sie wird einerseits durch die Betroffenheit der jeweiligen Bevölkerung beeinflusst und andererseits dadurch, von welchen Staatsebenen (Bund, Kanton, Gemeinde) Vorlagen zur Abstimmung gebracht werden. Einen positiven Einfluss auf die Beteiligung hat ebenso eine Wahl- und Stimmpflicht, wie sie im Kanton Schaffhausen besteht. Der auf Basis der Beteiligung bei einzelnen Vorlagen aufbauende Indikator unterschätzt die Partizipation der Bevölkerung, weil ein Teil sich nur selektiv an einzelnen Abstimmungen bzw. Wahlen beteiligt.
Bei der Stimmbeteiligungsstatistik STISTAT der Fachstelle für Statistik können bei rund einem Dutzend St.Galler Gemeinden auf Basis der eingescannten Stimmrechtsausweise soziodemographische Informationen zum Sachverhalt der Stimmbeteiligung dazugespielt werden. Für die Abstimmungen von 2010 bis Februar 2017 ausschliesslich für die Stadt St.Gallen. Ab Mai 2017 für weitere Gemeinden. Die auf Basis der STISTAT-Daten ermittelte Stimmbeteiligung entspricht dem Anteil der Stimmenden an allen Stimmberechtigten. Gezählt werden die abgegebenen Stimmrechtsausweise. Zur Ermittlung der Zahl der Stimmberechtigten und deren soziodemographischen Merkmale wird die Bevölkerungsstatistik STATPOPSG der Fachstelle für Statistik verwendet (für die Stadt St.Gallen bis Februar 2017 STADTSGPOP). Massgeblich ist der Bevölkerungsstand am Ende des letzten Jahresquartals vor der Abstimmung/Wahl. Daraus werden diejenigen Personen mit schweizer Staatsbürgerschaft selektiert, welche am Abstimmungstag das 18. Lebensjahr erreicht haben werden oder älter sind. Die auf diese Weise berechnete Stimmbeteiligung kann auf Ebene der Stadt/Gemeinde von derjenigen marginal abweichen, welche von den für Abstimmungen und Wahlen zuständigen Gemeindebehörden bekanntgegeben wird. Der Grund liegt zum einen darin, dass die Behörden die Zahl der am Abstimmungs- bzw. Wahltag Stimmberechtigten dem Stimmregister entnehmen. Zum andern wird die Stimmbeteiligung vorlagenspezifisch ausgewiesen, wobei die Anzahl der mit gültigem Stimmrechtsausweis eingereichten Stimmzettel massgeblich ist.
Die über 80-jährigen Personen werden in diesem Indikatorenprodukt nicht berücksichtigt, da der Anteil der Personen, welche sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr beteiligen können, in dieser Altersgruppe überdurchschnittlich hoch ist.
Nächste Aktualisierung bis spätestens: 09.10.2022
Die Infografik sowie die Zahlen, die ihr zugrunde liegen,...
Noch offene Fragen?
Fachstelle für Statistik Kanton St.Gallen
Davidstrasse 35
9001 St.Gallen