
Die Stimmbeteiligungsstatistik STISTAT kann bei neun St.Galler Gemeinden die Stimmbeteiligung einzelner Bevölkerungsgruppen aufzeigen. Am 22. Oktober 2023 fanden die Wahlen für den Nationalrat und den Ständerat statt. In allen beteiligten Gemeinden ausser Gossau wurde an diesem Termin die höchste Stimmbeteiligung des bisherigen Jahres 2023 erreicht. An den ersten beiden Terminen im Frühling 2023 erfolgten die Ersatzwahlen für das st.gallische Mitglied des Ständerats. Die Beteiligung an diesem Ereignis war vergleichsweise niedrig, mit Ausnahme der toggenburger Gemeinde Wildhaus-Alt St.Johann, der Herkunftsregion der schliesslich gewählten Kandidatin Esther Friedli. Die eidgenössischen Wahlen vom Herbst 2023 hatten gegenüber der Ersatzwahl vom Frühling eine höhere Mobilisierungskraft.
In allen neun Gemeinden lag die Stimmbeteiligung am 22. Oktober bei den Männern leicht höher als bei den Frauen. Am deutlichsten, wenn auch gering, ist der Männervorsprung in Au mit vier Prozentpunkten. Insgesamt betrachtet über alle abgebildeten Abstimmungstermine ist das Geschlechterverhältnis nahezu ausgeglichen.
Die Stimm- und Wahlbeteiligung zeigt das Ausmass der Partizipation an den (direkt-)demokratischen politischen Beteiligungsgelegenheiten. Sie wird einerseits durch die Betroffenheit der jeweiligen Bevölkerung beeinflusst und andererseits dadurch, von welchen Staatsebenen (Bund, Kanton, Gemeinde) Vorlagen zur Abstimmung gebracht werden. Einen positiven Einfluss auf die Beteiligung hat ebenso eine Wahl- und Stimmpflicht, wie sie im Kanton Schaffhausen besteht. Der auf Basis der Beteiligung bei einzelnen Vorlagen aufbauende Indikator unterschätzt die Partizipation der Bevölkerung, weil ein Teil sich nur selektiv an einzelnen Abstimmungen bzw. Wahlen beteiligt.
Bei der Stimmbeteiligungsstatistik STISTAT der Fachstelle für Statistik können bei rund einem Dutzend St.Galler Gemeinden auf Basis der eingescannten Stimmrechtsausweise soziodemographische Informationen zum Sachverhalt der Stimmbeteiligung dazugespielt werden. Für die Abstimmungen von 2010 bis Februar 2017 ausschliesslich für die Stadt St.Gallen. Ab Mai 2017 für weitere Gemeinden. Die auf Basis der STISTAT-Daten ermittelte Stimmbeteiligung entspricht dem Anteil der Stimmenden an allen Stimmberechtigten. Gezählt werden die abgegebenen Stimmrechtsausweise. Zur Ermittlung der Zahl der Stimmberechtigten und deren soziodemographischen Merkmale wird die Bevölkerungsstatistik STATPOPSG der Fachstelle für Statistik verwendet (für die Stadt St.Gallen bis Februar 2017 STADTSGPOP). Massgeblich ist der Bevölkerungsstand am Ende des letzten Jahresquartals vor der Abstimmung/Wahl. Daraus werden diejenigen Personen mit schweizer Staatsbürgerschaft selektiert, welche am Abstimmungstag das 18. Lebensjahr erreicht haben werden oder älter sind. Die auf diese Weise berechnete Stimmbeteiligung kann auf Ebene der Stadt/Gemeinde von derjenigen marginal abweichen, welche von den für Abstimmungen und Wahlen zuständigen Gemeindebehörden bekanntgegeben wird. Der Grund liegt zum einen darin, dass die Behörden die Zahl der am Abstimmungs- bzw. Wahltag Stimmberechtigten dem Stimmregister entnehmen. Zum andern wird die Stimmbeteiligung vorlagenspezifisch ausgewiesen, wobei die Anzahl der mit gültigem Stimmrechtsausweis eingereichten Stimmzettel massgeblich ist.
Die über 80-jährigen Personen werden in diesem Indikatorenprodukt nicht berücksichtigt, da der Anteil der Personen, welche sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr beteiligen können, in dieser Altersgruppe überdurchschnittlich hoch ist.
Nächste Aktualisierung bis spätestens: 04.12.2023
Die Infografik sowie die Zahlen, die ihr zugrunde liegen,...
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