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Analyse des Ortsbildes

Bei jedem Bauvorhaben steht die Analyse des historischen Ortsbildes an erster Stelle. Ist das Ortsbild charakterisiert durch Stein- oder Holzbauten, und wie ist dieses Verhältnis beim Einzelbau? Wie gross ist die historische Volumetrie, wie viele Stockwerke zählt sie, hat sie einen Sockel und wie ist sie ausgerichtet?

Material und Form sollen so gewählt werden, dass sich die neue Baute selbstverständlich in den Bestand integriert. Dabei interessiert nicht nur die Ansicht bei Tage, auch in der Nacht soll die Intimität eines historischen Orts erhalten bleiben und nicht durch übermässig grosse, beleuchtete Fassaden- oder Dachöffnungen verändert werden. Und nicht zuletzt muss auch die Aussenraumgestaltung ortstypisch und mit historisch am Ort verbürgten Materialien erfolgen.

Neubauten im geschützten Ortsbild

Ein historisches Ortsbild wird durch historische Bauten geprägt. Diese entstammen in der Regel unterschiedlichen Epochen, immer wieder sind einzelne Bauten ersetzt worden. Das ist auch heute möglich. Es ist aber eine Frage des Tempos und der Art der Ersatzbauten. In unserer schnelllebigen Zeit muss der Erhalt historischer Bauten im Ortsbild im Vordergrund stehen. Nur wenn die Erhaltung der vorhandenen Bausubstanz in Abwägung aller Interessen nicht sinnvoll ist, ist ein Ersatzbau angezeigt.

Neubauten dürfen als Bauten unserer Zeit erkennbar sein, sollen sich aber in die Struktur des Ortsbildes einfügen. Die wichtigsten Kriterien sind: Volumen, Stellung, Gesamtform, Fassadenstruktur, Fenstertypologie, Materialien und Farbe.

Farb-, Material- und Detailgestaltung

Die Qualität eines Ortsbildes hängt wesentlich davon ab, ob es gelingt, neben der Volumetrie und der Massstäblichkeit auch die historische Material-, Farbund Detailgestaltung zu tradieren. Neuzeitliche Materialien wie Faserzement, Aluminium oder Kunststoffe wirken aufgrund ihrer maschinellen Herstellung oft uniform, ihnen fehlen die Ausstrahlung und der Detailreichtum. Manche brauchen zwar Unterhalt, aber sie sind oft langlebiger, weil reparierbar. Hundertjährige Fenster und Läden sind keine Seltenheit und auch Schindelfassaden können zwei bis drei Generationen überdauern.

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