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Die Jagdstatistik gibt Auskunft zu Abschuss und Fallwild im Kanton St.Gallen und enthält Angaben zu Wildschaden und Wildschadenverhütungsmassnahmen.

St.Galler Jagdstatistik 2022

 

Der Feldhasen ist weiter unter Druck

Noch vor nicht allzu langer Zeit stand der Feldhase (Lepus europaeus) im Rampenlicht der Jagdstatistiken. Die aktuelle kantonale Jagdstatistik bestätigt aber leider den Abwärtstrend des Bestands.

Feldase
© Foto von Vincent van Zalinge auf Unsplash

Früher tauchte der Feldhase in hoher Zahl in der Jagdstatistik auf: Wurden im Kanton St. Gallen 1947 noch rund 2'800 Stück erlegt, waren es 2022 gerade noch sieben. Weitere 22 Feldhasen kamen 2022 im Strassenverkehr, wegen Landmaschinen oder anderen Ursachen ums Leben. Die Gründe für diesen drastischen Rückgang liegen vor allem in der heutigen intensiven Graslandbewirtschaftung. Zahlreichen Mahden verhindern das Aufkommen von neuen Feldhasengenerationen. Dazu kommt noch der Druck durch natürliche Feinde wie Fuchs, Graureiher, Storch oder Hauskatze.

Der Feldhase wird von der grossen Mehrheit der St. Galler Jägerinnen und Jägern seit mehreren Jahren freiwillig geschont. Um Meister Lampe zurück ins Rampenlicht zu stellen, ist das Amt für Natur, Jagd und Fischerei bemüht, ihn durch Lebensraum- und Artenschutzmassnahmen zu fördern. Es braucht aber vor allem Massnahmen in der Landwirtschaft. Das Anlegen von Brachen, dünn gesätem Getreide oder die Extensivierung von Grünland würden dazu beitragen.

Die Bestände von Reh, Steinbock und Gämse sind weiterhin stabil. Die Bestände der Rothirsche steigen jedoch immer noch an. Während mehr Rehe und Gämsen als im Jahr zuvor erlegt wurden, sind die Abschusszahlen bei Rothirsch und Steinbock zurückgegangen. Beim Wildschwein hingegen wurden im Vergleich zum Vorjahr mehr als die Hälfte weniger erlegt.

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Nathan Rudin

Nathan Rudin

Fachmitarbeiter Jagd