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Publiziert am 25.08.2022 08:30 im Bereich Statistik
Symbolbild

Gemäss den definitiven Zahlen der schweizerischen Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP) umfasste die ständige Wohnbevölkerung des Kantons St.Gallen per Ende 2021 mehr als eine halbe Million Personen (519'245 Personen). Im Vergleich zum Vorjahr hat die ständige Wohnbevölkerung im Jahr 2021 um 4'741 Personen bzw. 0,9 Prozent zugenommen. Die Bevölkerung im Kanton St.Gallen ist somit stärker gewachsen als diejenige der Gesamtschweiz. In der Ostschweiz sind einzig die Kantone Thurgau und Schaffhausen (1,1 Prozent) noch stärker gewachsen.

Im Kanton St.Gallen hat im Jahr 2021 sowohl die Zahl der Schweizerinnen und Schweizer (+2'413; +0,6%) wie auch die Zahl der ausländischen ständigen Wohnbevölkerung (+2‘328; +1,8%) zugenommen. Auf Gemeindeebene sind 66 der 77 Gemeinden gegenüber dem Vorjahr gewachsen und 11 Gemeinden verzeichnen einen (leichten) Bevölkerungsrückgang. Das stärkste prozentuale Wachstum weisen die Gemeinden Tübach (+6,1%, +91 Personen), Berg (+4,5%, +39 Personen) und Lichtensteig (+4,3%, +81 Personen) auf. Das stärkste absolute Wachstum zeigt sich in der Gemeinde Rapperswil-Jona (+345 Personen; +1,3%). Umgekehrt registrierten den grössten prozentualen Rückgang die Gemeinden Marbach (-1,5%, -33 Personen), Eichberg (-1,1%, -17 Personen), Rorschach (-1,0%, -101 Personen) und Mörschwil (-1,0%, -38 Personen).

Alle Wahlkreise verzeichnen einen Bevölkerungszuwachs. Der Wahlkreis Sarganserland liegt mit einem Plus von 1,5 Prozent an der Spitze, während der Wahlkreis St.Gallen mit einem Plus von 0,3 Prozent das tiefste Bevölkerungswachstum aufweist.

  • Kartendarstellung der Vorjahresveränderung (relativ) für den Kanton St.Gallen, seine Wahlkreise und Gemeinden, die Ostschweizer Kantone sowie die Gesamtschweiz
  • Kartendarstellung der Vorjahresveränderung (absolut) der St.Galler Gemeinden
  • Kennzahlen (STADA2) zur ständigen Wohnbevölkerung, der Vorjahresveränderung sowie zum Ausländeranteil für den Kanton St.Gallen, seine Wahlkreise und Gemeinden, die Ostschweizer Kantone sowie die Gesamtschweiz (voreingestellt ist der Kanton St.Gallen, andere Räume können unter «Gebietsauswahl» ausgewählt werden)
  • Excel-Tabelle mit dem Bestand und der Veränderung der ständigen Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeit und Geschlecht für die Gemeinden und Wahlkreise des Kantons St.Gallen
  • Medienmitteilung des Bundesamtes für Statistik zur Bevölkerungsstatistik 2021 mit Fokus auf die Gesamtschweiz

Auch die nicht-ständige Wohnbevölkerung nahm zu
Ende 2021 lebten zusätzlich zu den 519'245 Personen der ständigen Wohnbevölkerung 9'841 Personen im Kanton St.Gallen, die entweder einen Nebenwohnsitz im Kanton begründen, Kurzaufenthalter oder Personen im Asylprozess mit einer Aufenthaltsdauer von weniger als 12 Monaten sind. Wird diese Personengruppe zur ständigen Wohnbevölkerung dazugerechnet, umfasst die Wohnbevölkerung des Kantons St.Gallen Ende 2021 insgesamt 529'086 Personen. Im Vergleich zu 2020 entspricht dies einer Zunahme um 4'939 Personen (+0,9 Prozent). Gut 40 Prozent der Personen der nicht-ständigen Wohnbevölkerung leben in der Stadt St.Gallen (4'175 Personen).

  • Excel-Tabelle zu den definitiven Bevölkerungszahlen Wohnbevölkerung 2021 für die Gemeinden und Wahlkreise des Kantons St.Gallen

Ein Viertel der Bevölkerung hat eine ausländische Staatsangehörigkeit
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der ständigen ausländischen Staatsangehörigen um 2'328 auf 129‘434 Personen gestiegen. Der Anteil der ausländischen Staatsangehörigen liegt Ende 2021 bei 24,9 Prozent und somit um 0,2 Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Prozentual am stärksten gewachsen ist die ausländische Wohnbevölkerung in den Gemeinden Berg (+17,6%, +15 Personen), Muolen (+15,2%, +15 Personen) und Häggenschwil (+13,7%, +16 Personen). Absolut gesehen findet sich die grösste Zunahme in der Gemeinde Buchs mit 236 zusätzlichen ausländischen Staatsangehörigen.

  • Kartendarstellung des Ausländeranteils im Kanton St.Gallen, seinen Wahlkreisen und Gemeinden, in den Ostschweizer Kantonen sowie in der Gesamtschweiz
  • Excel-Tabelle zur (ständigen) Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeit und Aufenthaltsdauer 2021 für die Gemeinden und Wahlkreise des Kantons St.Gallen

Hinter dem Bevölkerungswachstum stehen der Geburtenüberschuss und die Zuwanderung
Die Bevölkerungsentwicklung im Kanton St.Gallen ist auf den Geburtenüberschuss (Differenz zwischen der Anzahl Geburten und der Anzahl Todesfälle) von 880 Personen, den positiven Wanderungssaldo von 3‘604 Personen sowie die Bestandesbereinigung zurückzuführen. Letztere umfasst die Bevölkerungsdifferenz im Vergleich zum Vorjahr, die nicht auf Geburten, Todesfälle oder Wanderungen zurückgeführt werden kann. Der Geburtenüberschuss fiel im Jahr 2021, wie auch schon im Vorjahr, deutlich tiefer aus als in den Jahren bis 2019. Dies lag nicht etwa an einer reduzierten Anzahl von Geburten (diese lagen auf dem Niveau der Vorjahre), sondern an der deutlich höheren Anzahl an Todesfällen, die auf die Corona-Pandemie zurückzuführen sein dürfte. Der Wanderungssaldo von 3'604 Personen ist bemerkenswert. Seit 1981 gab es nur zwei Jahre, in denen der Wanderungssaldo noch grösser ausfiel (2008: 4'466 Personen, 1991: 4'106 Personen). Ebenfalls auffällig ist, dass erstmals seit 27 Jahren wieder mehr Personen aus anderen Kantonen in den Kanton St.Gallen zugezogen als weggezogen sind (interkantonaler Wanderungssaldo).

  • Excel-Tabelle zur Anzahl Personen, Geburten, Todesfällen, Einbürgerungen, Zu- und Wegzügen der ständigen Wohnbevölkerung 2021 für die Gemeinden und Wahlkreise des Kantons St.Gallen
  • Kartendarstellung des Saldos von Geburten und Todesfällen im Kanton St.Gallen, seinen Wahlkreisen und Gemeinden, in den Ostschweizer Kantonen sowie in der Gesamtschweiz
  • Infografik: Der positive Wanderungssaldo der ausländischen Wohnbevölkerung leistet den grössten Beitrag zur Bevölkerungszunahme
  • Infografik: Wachstum der Schweizer Bevölkerung zieht wieder an
  • Infografik: Ende einer 27-jährigen Ära: Mehr interkantonale Zuzüge als Wegzüge
  • Infografik: Wanderungssaldo steigt aufgrund interkantonaler und internationaler Zuwanderung
  • Infografik: Nachbarkantone sind bei der interkantonalen Wanderung von grosser Bedeutung                                                 

Gut 2'200 Personen erhielten 2021 das Schweizer Bürgerrecht
Im Jahr 2021 wurden 2'231 Personen eingebürgert. Das sind 703 Personen mehr als noch im Jahr 2020. Gut die Hälfte der Personen, welche 2021 die Schweizer Staatsbürgerschaft erhielten, stammen aus Süd- und Südosteuropa, knapp 30 Prozent aus Zentraleuropa. Die meisten Einbürgerungen erfolgten im Wahlkreis St.Gallen (662 Einbürgerungen), gefolgt vom Wahlkreis Rheintal (348 Einbürgerungen). 

  • Excel-Tabelle zur Anzahl Einbürgerungen nach Staatsangehörigkeit 2021 für die Gemeinden und Wahlkreise des Kantons St.Gallen
  • Infografik: Anzahl Einbürgerungen nimmt deutlich zu

Demografische Alterung geht weiter
Ende 2021 betrug der Anteil der Kinder und Jugendlichen (Personen unter 20 Jahren) im Kanton St.Gallen 20,5 Prozent, der Anteil der über 64-Jährigen 18,9 Prozent. Damit ist der Kanton St.Gallen etwas jünger als die Gesamtschweiz, deren Anteil an Kinder und Jugendlichen unter 20 Jahren bei 19,9 Prozent und der Anteil der Personen über 64 Jahren bei 19,0 Prozent liegt. Dies widerspiegelt sich auch im Durchschnittsalter, das im Kanton St.Gallen mit 42,3 Jahren leicht tiefer ist als in der Gesamtschweiz mit 42,7 Jahren. Der Anteil der erwerbsaktiven Bevölkerung (Personen zwischen 20 und 64 Jahren) liegt im Kanton St.Gallen bei 60,6 Prozent (Gesamtschweiz 61,0 Prozent).

Der Altersquotient, der das Verhältnis von Einwohnern im Rentenalter zur Erwerbsbevölkerung wiedergibt, lag Ende 2021 im Kanton St.Gallen bei 31,1 Personen. Auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter kommen somit gut 31 Personen im Rentenalter. In 36 Gemeinden ist dieser Altersquotient höher als der kantonale Durchschnitt. Am grössten ist der Anteil der Personen im Rentenalter gemessen an der Erwerbsbevölkerung in den Gemeinden Amden (49,1 über 64-Jährige Personen im Verhältnis zu 100 Personen im erwerbsfähigen Alter), Wildhaus-Alt St.Johann (48,7) und Ebnat-Kappel (46,6 Personen). Am wenigsten Personen über 64 Jahren gemessen an der Erwerbsbevölkerung haben die Gemeinden Niederbüren (23,5), Muolen (23,9) und Eichberg (24,2).

  • Excel-Tabelle mit den Altersmasszahlen der ständigen Wohnbevölkerung 2021 für die Gemeinden und Wahlkreise des Kantons St.Gallen
  • Vergleichsdarstellung des Durchschnittsalters im Kanton St.Gallen, seinen Wahlkreisen und Gemeinden, in den Ostschweizer Kantonen sowie in der Gesamtschweiz
     

Woher die Zahlen kommen
Die publizierten Zahlen stammen aus STATPOP, der unter der Leitung des Bundesamtes für Statistik erstellten Statistik der Bevölkerung und der Haushalte.

Die Fachstelle für Statistik des Kantons St.Gallen arbeitet bei der Erhebung und Auswertung von Statistikdaten mit dem Bundesamt für Statistik zusammen und orientiert sich wie dieses an den Grundsätzen einer fachlich unabhängigen öffentlichen Statistik auf wissenschaftlicher Grundlage. Die Statistik der Bevölkerung und Haushalte STATPOP wird unter Mitarbeit der Kantone und Gemeinden vom Bundesamt für Statistik produziert. Die Fachstelle für Statistik koordiniert die Erhebung im Kanton und erstellt regionalisierte Auswertungen auf der Basis der gesamtschweizerischen Einzeldaten. Die Publikation der Ergebnisse ist mit dem Bundesamt für Statistik koordiniert und erfolgt am gleichen Tag.

 

Kontakt:
Andrea Jaberg
wissenschaftliche Mitarbeiterin Fachstelle für Statistik Kanton St.Gallen
058 229 21 91
Email: andrea.jaberg@sg.ch