Die polizeiliche Kriminalstatistik des Kantons St.Gallen für das Jahr 2019 liegt vor. Die Gesamtkriminalität lag unter dem Wert des Vorjahres, schwere Gewaltdelikte haben zugenommen und das im 2018 gegründete Kompetenzzentrum Cybercrime weisst erstmals konsolidierte Zahlen aus.
Zur Kriminalstatistik 2019 können folgende Kernaussagen gemacht werden:
- Die Kriminalität im Kanton St.Gallen hat 2019 um gesamthaft 6 Prozent abgenommen.
- Die schweren Gewaltdelikte (Tötungsdelikte, schwere Körperverletzungen, schwerer Raub und Vergewaltigungen) haben um 67 Prozent zugenommen. Dabei ist besonders die Anzahl Vergewaltigungen von 18 Fällen auf 45 Fälle zu erwähnen.
- Delikte gegen die sexuelle Integrität (Vergewaltigungen, sexuelle Handlungen mit Kindern, verbotene Pornografie und Exhibitionismus) haben trotz der Zunahme von Vergewaltigungen insgesamt um 15 Prozent abgenommen, was vor allem auf einen Rückgang um 63 Prozent bei sexuellen Handlungen mit Kindern zurückzuführen ist.
- Das 2018 gegründete Kompetenzzentrum Cybercrime weist für 2019 die ersten konsolidierten Zahlen zu Straftaten mit Cyberbezug aus. Insgesamt erfasste das Kompetenzzentrum 1'231 Cyberdelikte. Davon waren rund 75 Prozent Vermögensdelikte und 14 Prozent Sexualdelikte.
- Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz nahmen 2019 um 29 Prozent ab. Dies darf darauf zurückzuführen sein, dass seit 1. März 2019 ein straffreier Einzug von Marihuana (bis 10 Gramm) sowie Kokain und Heroin (je bis 2 Gramm) möglich ist.
Insgesamt nahm die Aufklärungsquote 2019 im Vergleich zu 2018 leicht ab auf rund 59 Prozent. Die Aufklärungsquoten bei Delikten gegen Leib und Leben und bei Gewaltstraftaten entsprechen mit leichten Schwankungen den langjährigen Tendenzen im Kanton St.Gallen.
Die ganze Statistik und weitere Informationen können hier abgerufen werden.