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lm MZB sind die Eingewiesenen Personen in überschaubaren Wohngruppen untergebracht, wo sie von sozialpädagogisch und psychiatrisch geschulten Mitarbeitenden betreut werden. Jede Eingewiesene Person erhält eine Sozialtherapeut/in zugeteilt, die ihn während seines Aufenthaltes intensiv begleitet. Der Fokus der Bezugspersonenarbeit liegt auf der Bearbeitung von Delikt und Risiko relevanten Situationen, sei es innerhalb der Wohngruppe oder bei Vollzugsöffnungen.

Konzept Soziale Integration

lm MZB sind die Eingewiesenen Personen in überschaubaren Wohngruppen untergebracht, wo sie von sozialpädagogisch und psychiatrisch geschulten Mitarbeitenden betreut werden. Jeder Insasse erhält eine Bezugsperson zugeteilt, die ihn während seines Aufenthaltes intensiv begleitet. Der Fokus der Bezugspersonenarbeit liegt auf der Bearbeitung von deliktrisikorelevanten Situationen, sei es innerhalb der Wohngruppe oder bei Vollzugsöffnungen.

Aufgaben

Die Eingewiesenen Personen Arbeit im Bereich der Sozialen Integration beinhaltet einerseits die aktive Zusammenarbeit und Auseinandersetzung mit der einzelnen Eingewiesenen Person, andererseits das alltägliche Mitleben im Gruppenvollzug auf der Wohngruppe. Ziel ist es, den Eingewiesenen Personen auf seinem im Vollzugsplan abgesteckten Weg zu begleiten und ihn bei der sozialen Wiedereingliederung hin zu einem deliktfreien Leben nach der Entlassung in die Gesellschaft zu unterstützen.

Im Wohngruppen-Alltag, welcher soweit möglich nach dem Normalitätsprinzip gestaltet ist, orientieren sich die am milieutherapeutischen Prozess Beteiligten an unseren Grundwerten:

  • Achtsamkeit
  • Wertschätzung und Respekt
  • Ehrlichkeit
  • Offenheit
  • Gewaltfreiheit.

Das Normalitätsprinzip beinhaltet auch die Aufgaben und Pflichten der Haushaltsführung. So werden die Selbständigkeit und Verantwortlichkeit gefördert. Die Eingewiesenen Personen erhalten eine individuelle Förderung und Begleitung in ihrer sozialen und kommunikativen Kompetenz und trainieren so ihre Auseinandersetzung mit sich selbst und Dritten.

In regelmässigen Abständen werden in Gruppensitzungen organisatorische Belange des Zusammenlebens besprochen, aber auch Themen wie die Gruppenatmosphäre, der Umgang mit Risikosituationen und untereinander.

Innerhalb der Wohngruppe übt die Eingewiesene Person unter Beobachtung, Begleitung und Konfrontation durch die Wohngruppenbetreuung seine Beziehungs- und Bündnisfähigkeit. Auf diese Weise trainiert die Eingewiesene Person in der milieutherapeutischen Wohngruppenvollzug Einordnungs und Gesellschaftsfähigkeit.

Die Mitarbeitenden befinden sich im Rahmen der milieutherapeutischen Auseinandersetzung laufend im Kontakt mit den Eingewiesenen Personen. Sie verstärken mit Anerkennung die positive Haltung der Eingewiesenen Personen, konfrontieren sie mit negativ-destruktiven Entwicklungen, setzen klare Grenzen und suchen konstruktive Lösungen.

Risikoorientierung

Als primäre Rückfallprävention arbeitet die Soziale Integration mit dem standardisierten risikoorientierten Interventionsprogramm für straffällige Klienten RISK. Dieses nutzt kognitivverhaltensorientierte Interventionsmethoden und basiert auf einer fundierten theoretischen Grundlage. Das RISK orientiert sich strikt an kriminogenen Risikofaktoren, passt seine Intensität dem Rückfallrisiko der Eingewiesenen Personen an, berücksichtigt deren individuelle Lernstile und wird manualgestützt umgesetzt.

Milieutherapie

In der Milieutherapie kommen auch psychoedukative Verfahren zum Einsatz. In psychoedukativen Gruppen wird thematisch gearbeitet, wobei Themen im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen vorgegeben werden wie die Informationsvermittlung über die Erkrankung, die Bewältigung von Alltagsaufgaben und die Gestaltung von Beziehungen trotz psychischen Störungen oder das Stressmanagement. Offene und gezielte Angebote, gemeinsame Unternehmungen und nicht zuletzt der Alltag ermöglichen die Entwicklung eines positiven Gruppenerlebnisses. Dazu dient auch die Anleitung zur sinnvollen Freizeitbeschäftigung.

Soziales Umfeld

Bestehen entwicklungsfähige familiäre und partnerschaftliche Beziehungen, werden diese in den Behandlungsprozess der Eingewiesenen Personen einbezogen. Wo möglich begleiten die Mitarbeitenden die Eingewiesenen Personen in ihr familiäres Umfeld und unterstützen sie in ihrer sozialen Integration. Die Wohngruppenbetreuer arbeiten mit den Insassen gezielt auf die bedingte Entlassung in die Selbstständigkeit oder auf den Übertritt in eine weiterführende Institution im Rahmen der stationären Massnahme hin. Das Übertrittsmanagement wird durch die Betreuung aufgegleist und die Eingewiesenen Personen werden dem jeweils nachfolgenden Betreuungsumfeld übergeben.

Noch offene Fragen?

Claudio Vannini

Claudio Vannini

Dr. phil.

Direktor

Amt für Justizvollzug

Massnahmenzentrum Bitzi
Bitzi 1682
9607 Mosnang