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Publiziert am 01.12.2022 08:30 im Bereich Statistik

Wer bezieht Ergänzungsleistungen im Kanton St.Gallen? Wieviel Geld fliesst dabei an diesen Personenkreis? Wie viele Alters- und Pflegeheime gibt es im Kanton St.Gallen? Wie viel pflegerische Unterstützung brauchen deren Bewohnende? Wer nutzt Wohnangebote für erwachsene Menschen mit Behinderung im Kanton St.Gallen? Antworten auf diese Fragen sind erstmals in Produkten der Fachstelle für Statistik verfügbar.

Seit 2020 betreibt die Fachstelle für Statistik Kanton St.Gallen im Auftrag der Regierung ein «Controllingsystem kantonale Ausgaben für Personen mit AHV oder IV (COSAI)». Dieses System hat zum Ziel, die Ausgaben des Kantons und der Gemeinden für die im Kanton lebenden AHV- und IV-Beziehenden zu analysieren und zu prognostizieren. Mit den im Rahmen des COSAI erschlossenen Daten zu den Ergänzungsleistungen, zu Bewohnenden in Alters- und Pflegeheimen sowie zu den Wohnangeboten für erwachsene Menschen mit Behinderung im Kanton St.Gallen kann nun eine bis anhin bestehende Informationslücke im Angebot der kantonalen Statistik geschlossen werden.

Wer bezieht Ergänzungsleistungen im Kanton St.Gallen und welche finanziellen Leistungen erhalten sie?

Ende Dezember 2021 bezogen im Kanton St.Gallen 21'474 Personen Ergänzungsleistungen (EL), gut 13'500 als Ergänzung zu ihrer AHV-Rente und knapp 8'000 als Ergänzung zur IV-Rente. Während bei den Ergänzungsleistungen zur IV das Geschlechterverhältnis ausgeglichen ist, erhalten doppelt so viele Frauen wie Männer EL-Leistungen zur AHV.

Für Personen mit EL gab der Kanton im Jahr 2021 insgesamt 448 Millionen Franken aus. Gut 300 Millionen Franken wurden als ordentliche EL ausbezahlt, rund 110 Millionen als individuelle Prämienverbilligung sowie knapp 30 Millionen als Krankheits- und Behinderungskosten. Die Ausgaben haben im Zeitraum von 2016 bis 2021 um gut 60 Millionen Franken zugenommen (+ 16%).

Das Zahlenmaterial und Hintergrundinformationen dazu finden sich in einer Excel-Arbeitsmappe zu den Personen mit Ergänzungsleistungen und einer zweiten zu den Kosten der Ergänzungsleistungen.

Ebenso finden Sie die beiden Dateien, zusammen mit weiteren Produkten zum Thema Sozialversicherungen, im kantonalen Statistikportal.

Wie viele Alters- und Pflegeheime gibt es im Kanton St.Gallen? Wie viel Pflege brauchen deren Bewohnende?

 

Im Jahr 2020 standen 113 Alters- und Pflegeheime mit gut 6'500 Wohnplätze für betagte Menschen im Kanton St.Gallen zur Verfügung. Knapp 4'000 Frauen und gut 1'600 Männer verbrachten in diesem Zeitraum ihren Lebensabend in einer solchen Institution, ein Drittel davon 90-jährig oder älter, knapp die Hälfte zwischen 80 und 89 Jahre alt. Ein Drittel aller Bewohnenden benötigte maximal eine Stunde Pflege pro Tag, ein weiteres Drittel eine bis zwei Stunden Pflege, und der Rest mehr als zwei Stunden Pflege pro Tag. Während die Zahl der verfügbaren Plätze im Zeitraum 2010 bis 2020 um gut 8 Prozent zugenommen hat, ist die Zahl der Bewohnenden um gut 2 Prozent zurückgegangen. Die Abnahme steht in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, in deren Folge im Jahr 2020 die Zahl der Todesfälle stieg und die Zahl der Eintritte zurückging.

Das Zahlenmaterial und Hintergrundinformationen dazu findet sich dieser Excel-Arbeitsmappe. Ebenso finden Sie diese Datei, zusammen mit weiteren Produkten zum Thema Gesundheitsversorgung, im kantonalen Statistikportal.

Wer nutzt Wohnangebote für erwachsene Menschen mit Behinderung im Kanton St.Gallen?

Im Jahr 2021 nutzten 1'810 Erwachsene mit einer Behinderung ein Wohnangebot in einer St.Galler Einrichtung. 550 Erwachsene mit einer Behinderung aus dem Kanton St.Gallen lebten in einer ausserkantonalen Einrichtung. Von den Bewohnenden der St.Galler Einrichtungen hatten knapp die Hälfte eine geistige Behinderung und rund 700 Personen eine psychische Behinderung. Vor allem der Anteil der Menschen mit einer psychischen Behinderung hat in den letzten Jahren zugenommen.

Das Zahlenmaterial und Hintergrundinformationen dazu findet sich dieser Excel-Arbeitsmappe. Ebenso finden Sie diese Datei, zusammen mit weiteren Produkten zum Thema Gesundheitsversorgung, im kantonalen Statistikportal.

Die von der Fachstelle für Statistik produzierten Statistiken unterstehen dem Statistikgesetz des Kantons St.Gallen (sGS 146.1) und dessen Qualitätskriterien.

Kontakt:
Ergänzungsleistungen: Dr. Theo Hutter, theo.hutter@sg.ch, 058 229 21 92

Alters- und Pflegeheime: Esther Gerber, esther.gerber@sg.ch, 058 229 21 90

Einrichtungen für erwachsene Menschen mit Behinderung: Vera Indermaur, vera.indermaur@sg.ch, 058 229 00 39

Bitte an die Medien: Der Leserschaft als Quellenort «www.statistik.sg.ch» mitteilen.