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Publiziert am 03.07.2025 09:00 im Bereich Allgemein
Man sieht zwei Frauen in Äthopien mit abgegebenen Lebensmitteln.

Die Auswirkungen des Tigray-Konflikts in Äthiopien dauern weiter an. Rund eine Million Menschen leben als Vertriebene in schlecht ausgerüsteten Camps. Die Regierung hat einen Beitrag an Caritas Schweiz im Umfang von 30'000 Franken zur Verbesserung der humanitären Situation beschlossen.

In der Region Tigray, im Norden Äthiopien, herrscht eine humanitäre Krise, die von den Medien nicht oft thematisiert wird. Auslöser ist ein bewaffneter Konflikt zwischen der von der Zentralregierung einst abgesetzten Regionalregierung von Tigray – an der Spitze die Volksbefreiungsfront von Tigray – und andererseits den äthiopischen Streitkräften sowie weiteren Einheiten. Gemäss Schätzungen wurden bei den Auseinandersetzungen eine halbe Million Menschen getötet, zwei Millionen mussten fliehen.

Zwar gibt es seit 2022 grundsätzlich ein Friedensabkommen, viele Fragen sind aber ungelöst. Immer noch können rund eine Million Menschen nicht an ihre Wohnorte zurück und leben in der Region selbst als Vertriebene. In den behelfsmässig eingerichteten Vertriebenen-Camps fehlt es an Nahrungsmitteln, Zugang zu sauberem Wasser, Sanitäranlagen und medizinischer Versorgung.

Die Regierung hat einen Nothilfebeitrag aus dem Lotteriefonds im Umfang von 30'000 Franken beschlossen, um die Situation in den Camps zu verbessern. Der Beitrag wird an die Hilfsorganisation Caritas Schweiz ausgerichtet. Das entsprechende Nothilfeprojekt hat zum Ziel, die Ernährungssicherheit der vertriebenen Familien in den Camps um die Stadt Adigrat in Tigray zu verbessern sowie den Zugang zu Wasser und Sanitäranlagen herzustellen bzw. zu sichern. Der Beitrag steht auch im Zusammenhang mit weltweiten Entwicklungen bei der humanitären Hilfe: Der durch Präsident Trump ausgelöste Stopp von US-Hilfsleistungen hat laut Caritas nun dramatische Folgen. Die USA waren bislang die grössten Finanzierer für Nothilfe in Tigray; viele Organisationen mussten wegen der Kürzungen der USA nun ihre Hilfsprogramme einstellen.