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Publiziert am 22.05.2025 12:00 im Bereich Allgemein
Mädchen, welches die Hand aufstreckt.

Die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) hat heute die Ergebnisse der Überprüfung des Erreichens der Grundkompetenzen (ÜGK) in der Volksschule veröffentlicht. Bei der Erhebung im Jahr 2023 wurden Deutsch, Englisch und Französisch getestet. Die St.Galler Schülerinnen und Schüler liegen im kantonalen Vergleich im breiten Mittelfeld.

Kantone müssen laut Bundesverfassung ihre Volksschule aufeinander abstimmen und haben nationale Bildungsziele festgelegt. Um diese zu kontrollieren, wird seit 2016 die ÜGK durchgeführt – eine schweizweite Studie, die prüft, ob Schülerinnen und Schüler die Grundkompetenzen erreichen. Im Rahmen der ÜGK-Erhebung im Jahr 2023 wurden in den Kantonen erstmals am Ende des 11. Schuljahres die jeweilige Schulsprache sowie die erste und zweite Fremdsprache getestet. In der Schulsprache wurden Lesen und Orthografie geprüft, in den Fremdsprachen das Hör- und Leseverstehen. Die Ergebnisse der ÜGK-Erhebung 2023 dienen dem Kanton St.Gallen als Standortorientierung. Das Bildungsdepartement analysiert sie nun vertieft. 

Höhere Werte in Englisch, tiefere in Französisch

Die gesamtschweizerischen Resultate zeigen, dass die Harmonisierung unter den Kantonen, im Hinblick auf gemeinsamen Grundkompetenzen und den sprachregionalen Lehrplänen, gesamthaft gut vorankommt. Die Schülerinnen und Schüler im Kanton St.Gallen haben dabei folgende Ergebnisse erzielt:

  • In der Schulsprache Deutsch «Lesen» erreichen im Kanton St.Gallen 80 Prozent der Schülerinnen und Schüler die Grundkompetenzen, was dem deutschschweizerischen Durchschnitt entspricht. Im Bereich Orthografie liegt der St.Galler Wert bei 85 Prozent, der Deutschschweizer Durchschnitt bei 84 Prozent.
  • In Englisch «Hörverstehen» erreichen 89 Prozent der St.Galler Schülerinnen und Schüler die Grundkompetenzen, in der gesamten Deutschschweiz sind es 88 Prozent. Im Englisch «Leseverstehen» liegt der St.Galler Wert bei 76 Prozent, in der gesamten Deutschschweiz bei 77 Prozent.
  • Tiefer sind die Werte in Französisch. Im Hörverstehen erreichen 54 Prozent der St.Galler Schülerinnen und Schüler die Grundkompetenzen, in der gesamten Deutschschweiz sind es 57 Prozent. Im Leseverstehen erreichen 51 Prozent der St.Galler Schülerinnen und Schüler die Grundkompetenzen, was dem Deutschschweizer Durchschnitt entspricht.

Unterschiede bei Schultypen, Geschlecht und sozialer Herkunft

Die Daten zu den Schultypen belegen: Schülerinnen und Schüler im progymnasialen Unterricht erreichen die Grundkompetenzen in allen getesteten Bereichen fast vollständig. Ihre Leistungen liegen deutlich über jenen von Jugendlichen aus Schultypen mit geringeren Anforderungen. Markant sind auch die geschlechtsspezifischen Unterschiede: Mädchen erreichen die Grundkompetenzen häufiger als Knaben.

Auch die soziale Herkunft spielt eine Rolle bei der Ausprägung schulischer Kompetenzen. Schülerinnen und Schüler aus dem obersten sozialen Herkunftsviertel weisen in allen Kompetenzbereichen deutlich bessere Ergebnisse auf. Dies deutet darauf hin, dass günstige sozioökonomische Bedingungen einen positiven Einfluss auf den Bildungserfolg haben können. Schülerinnen und Schüler im niedrigsten sozialen Herkunftsviertel erreichen die Grundkompetenzen seltener.

Der Bericht zur ÜGK-Erhebung 2023 ist unter www.edk.ch verfügbar.

Nationale Bildungsziele

Die nationalen Bildungsziele definieren in vier Fachbereichen (Schulsprache, Mathematik, Naturwissenschaften, Fremdsprachen) Grundkompetenzen. Die Grundkompetenzen sollen von praktisch allen Schülerinnen und Schülern bis zu bestimmten Zeitpunkten ihrer Schullaufbahn im Minimum erworben werden. Die nationalen Bildungsziele wurden 2011 von der EDK erlassen und sind in die sprachregionalen Lehrpläne eingeflossen. Die EDK überprüft im Rahmen der ÜGK das Erreichen der Bildungsziele seit 2016 in ausgewählten Fachbereichen am Ende von jeweils einem Zyklus gegen Ende des betreffenden