Das Textilmuseum in der St.Galler Innenstadt ist eine international renommierte Institution mit einer einzigartigen Sammlung. Das bestehende Gebäude ist stark sanierungsbedürftig und erlaubt keinen zeitgemässen Museumsbetrieb. Daher soll das Textilmuseum für 48 Millionen Franken erneuert werden. Die Regierung beantragt dem Kantonsrat dafür die Ausrichtung eines Beitrags im Umfang von 14,5 Millionen Franken.
Die Räumlichkeiten des Textilmuseums im 140 Jahre alten «Palazzo Rosso» an der Vadianstrasse in St.Gallen entsprechen nicht mehr den heutigen Museumsstandards. Mit dem Bauprojekt der Stiftung Textilmuseum wird gesichert, dass eine moderne Sammlungs- und Ausstellungstätigkeit fortgesetzt werden kann. Das Erneuerungsprojekt umfasst eine Grundsanierung sowie eine Neustrukturierung des Gebäudes. So kann das Museum seine umfassende, international bedeutende Sammlung auch zukünftig erhalten und sichtbar machen.
Bauliche Veränderungen als Schlüssel für die Zukunft
Aus dem Architekturwettbewerb der Stiftung Textilmuseum mit rund 180 eingereichten Beiträgen ging im Jahr 2019 das Projekt «Das Schwere ist des Leichten Wurzelgrund» des Architekten Christian Kerez als Sieger hervor. Der Umbau schafft dringend benötigten zusätzlichen Raum, um die Objekte der nach wie vor wachsenden Sammlung und des Archivs angemessen konservieren zu können. Der Ausstellungssaal im Untergeschoss schafft die nötige Basis für einen modernen und attraktiven Museumsbetrieb. Eine neue, moderne Dauerausstellung vermittelt die vielfältige Sammlung und setzt sie in Bezug zur heutigen Gesellschaft und Industrie. Schliesslich ermöglicht die Erneuerung mit ebenerdigem Eingang einen barrierefreien Zugang. Mit diesen Massnahmen sollen die überregionale Bedeutung und die touristische Strahlkraft des Textilmuseums weiter gestärkt werden – und damit auch die Voraussetzungen für die Ausrichtung von Bundesbeiträgen verbessern.
Breit abgestützte Finanzierung
Die kantonale Kulturförderstrategie setzt auf vielfältige Kulturstandorte im ganzen Kanton. Die Erneuerung des Textilmuseums ist Teil dieser Strategie und baut auf der Zusammenarbeit von privaten und öffentlichen Geldgebenden auf. Die Stiftung Textilmuseum trägt die Verantwortung für das Bauvorhaben.
Die geplanten Gesamtkosten betragen rund 48 Millionen Franken. Davon soll, unter Koordination der Stiftung, rund die Hälfte mittels Fundraisings von privaten Geldgebenden (Textilfirmen, Unternehmen aus der Region, Stiftungen und Privatpersonen) finanziert werden. Im Übrigen ist angedacht, dass sich Kanton und Stadt St.Gallen bei ihren Beiträgen auf eine Kostenteilung im Verhältnis zwei zu eins einigen.
Die Regierung beantragt dem Kantonsrat die Ausrichtung eines Beitrags im Umfang von 14,5 Millionen Franken. Der Beitrag des Kantons ist in der kantonalen Investitionsplanung berücksichtigt (Aufgaben- und Finanzplan 2026–2028). Der Kantonsbeitrag soll unter der Bedingung beschlossen werden, dass die Gesamtfinanzierung im vorgesehenen Rahmen von den übrigen Akteurinnen und Akteuren sichergestellt ist. Die Bestellung der vorberatenden Kommission im Kantonsrat ist für die Sommersession 2025 vorgesehen. Im September 2025 entscheidet das Stadtparlament über die Vorlage.