Im St.Galler Kulturlokal KUGL wurde im März 2025 erstmals ein «Drug Checking» durchgeführt. Das Projekt ermöglichte es Personen, die illegalisierte psychoaktive Substanzen konsumieren, ihre Produkte anonym und kostenfrei testen zu lassen. Problematische Substanzen, zum Beispiel Fentanyl, können so identifiziert und Konsumierende gewarnt werden. Das Angebot wurde von zahlreichen Besucherinnen und Besuchern genutzt und positiv bewertet.
«Drug Checking» ist prinzipiell eine anerkannte Massnahme der Risiko- und Schadensminderung in der Suchtpolitik. Das «Drug Checking» in St.Gallen wurde in Kooperation mit dem Drogeninformationszentrum Zürich (DIZ), der Suchtfachstelle St.Gallen, dem Forum Suchtmedizin Ostschweiz, dem Gesundheitsdepartement St.Gallen sowie einem mobilen Labor aus dem Kanton Bern umgesetzt.
Häufigste Substanzen und identifizierte Risiken
Insgesamt wurden 20 Proben analysiert, wobei Kokain (35 Prozent), MDMA, oft Ecstasy genannt (30 Prozent), Amphetamin (15 Prozent) und die neue synthetische Droge 2C-B (10 Prozent) am häufigsten vertreten waren. Bei 15 Prozent der Proben wurden Warnungen ausgesprochen, insbesondere aufgrund von hochkonzentriertem MDMA. Eine Probe Kokain war mit Levamisol aus der Tiermedizin versetzt, was als potenziell gefährliche Beimischung eingestuft wurde.
Neben der Analyse bot ein Team von Fachpersonen psychosoziale Beratung zu Themen wie Dosierungsunsicherheit, Mischkonsum und psychischer Gesundheit an. Die Kombination aus Substanzanalyse und individueller Beratung wurde besonders geschätzt.
Hohe Akzeptanz und wertvolle Erkenntnisse
Das Fazit fällt positiv aus: Das Pilotprojekt zeigte eine hohe Akzeptanz in der Zielgruppe, relevante Erkenntnisse zu Substanzverunreinigungen und eine starke Zusammenarbeit der beteiligten Institutionen. Empfohlen wird eine Wiederholung des Angebots, idealerweise auch mit Ausweitung auf weitere Veranstaltungen und regelmässige Termine.