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Publiziert am 29.02.2024 12:00 im Bereich Allgemein
Hochwasser Widnau

Im März beginnt das bisher umfangreichste Mitwirkungsverfahren des Kantons St.Gallen: «Rhesi», das Hochwasserschutzprojekt am Alpenrhein, verbessert auf 26 Kilometern Länge den Hochwasserschutz für über 300'000 Menschen im Rheintal. Am 5. und 6. März stellen der Kanton und die Internationale Rheinregulierung der Öffentlichkeit den aktuellen Stand der Planung vor.

Die Informationsanlässe zur Mitwirkung finden am 5. und 6. März im «Widebaumsaal» des Hotels Metropol in Widnau statt. Jeweils ab 19.30 Uhr erläutern Fachpersonen des Kantons und der Internationalen Rheinregulierung den Projektstand und informieren über das Mitwirkungsverfahren.

Ergänzend zum Hochwasserschutzprojekt Rhesi sind weitere Projekte ebenfalls Teil der Mitwirkung. Dazu gehören beispielsweise Anpassungen bei Wasserversorgungsanlagen, Projekte an Brücken, Wegen und Strassen oder Werkleitungen. Fachleute beantworten Fragen des Publikums und stehen an mehreren Informationsständen für Diskussionen zur Verfügung.

Elektronische Mitwirkung mit fachlicher Unterstützung

Im Mitwirkungsverfahren sind alle interessierten Personen eingeladen, sich zum Hochwasserschutzprojekt Rhesi zu äussern. Sie können vom 11. März bis 28. April 2024 im elektronischen Mitwirkungstool Bemerkungen und Vorschläge einbringen. Hier sind auch die Unterlagen abgelegt. Der Kanton wird alle Anliegen prüfen und sie in einem Mitwirkungsbericht beantworten.

Die Informationen über das Projekt umfassen rund 400 Berichte und Pläne, was vier Gigabyte an Daten entspricht. Die Grundlagen zur Mitwirkung sind nicht nur sehr umfangreich, sondern auch vielschichtig. Deshalb stehen während der Mitwirkungsperiode an sechs Freitagnachmittagen Fachpersonen des Kantons und der Internationalen Rheinregulierung für Fragen zur Verfügung. Die Daten sind hier einsehbar. Die Beratung findet in den Büros der Internationalen Rheinregulierung an der Parkstrasse 12 in St.Margrethen statt; eine Anmeldung ist erforderlich unter 071 747 71 00 oder info@rheinregulierung.org.

Mit dem Projekt Rhesi - Hochwasserschutz fürs Rheintal - verbessern die Schweizerische Eidgenossenschaft, die Republik Österreich, der Kanton St.Gallen und das Bundesland Vorarlberg den Schutz vor Hochwasser am unteren Alpenrhein, zwischen der Illmündung bei Rüthi und der Mündung des Rheins in den Bodensee. Auf dieser Strecke wird die Abflusskapazität des Rheins von 3'100 auf 4'300 Kubikmeter pro Sekunde erhöht. Der Lebensraum und Arbeitsplätze von rund 300'000 Menschen und die Infrastruktur werden so besser geschützt. Das Schadenpotenzial bei einem 300 jährlichen Hochwasser beträgt rund 13 Milliarden Franken. Weitere Informationen sind hier zu finden.

Die Internationale Rheinregulierung wurde 1892 mit einem Staatsvertrag zwischen Österreich und der Schweiz begründet. Im Auftrag beider Länder kümmert sich die zweistaatliche Organisation seither um den Hochwasserschutz auf der Rheinstrecke zwischen der Illmündung und dem Bodensee. Die Führung der Internationalen Rheinregulierung obliegt der Gemeinsamen Rheinkommission. Für die Umsetzung des Hochwasserschutzprojektes Rhesi wird ein neuer, vierter Staatsvertrag abgeschlossen.