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Publiziert am 04.12.2023 09:00 im Bereich Allgemein

Die Gemeindefinanzstatistik 2022 zeigt, dass 63 von 77 politischen Gemeinden ihre Rechnung positiv abschliessen. Insgesamt erzielten diese im Jahr 2022 Überschüsse von rund 135 Millionen Franken. Dabei führten erstmals sämtliche politische Gemeinden des Kantons St.Gallen ihre Rechnung nach dem neuen Rechnungsmodell RMSG.

Die politischen Gemeinden des Kantons St.Gallen dürfen wie bereits in den Vorjahren auf ein grossmehrheitlich finanziell erfolgreiches Jahr 2022 zurückblicken. Von den 77 Gemeinden konnten 63 einen operativen Gewinn ausweisen. Zusammengezählt beträgt der Ertragsüberschuss der Gemeinden rund 135 Millionen Franken, was etwa dem Niveau des Jahres 2020 entspricht. Im Jahr 2021 betrug der Ertragsüberschuss über alle Gemeinden rund 91 Millionen Franken.

Gestiegener Bruttoaufwand, gesunkener Investitionsbedarf

Der Bruttoaufwand ist gegenüber dem Vorjahr um 225 Millionen Franken angewachsen und betrug rund 3'412 Millionen Franken. Der grösste Aufwandposten war wiederum der Personalaufwand. Mit rund 1'226 Millionen Franken erreicht dieser einen Anteil von 36 Prozent am gesamten Bruttoaufwand. Im Vergleich zum Vorjahr sank dieser Anteil um 2 Prozent.

Die Nettoinvestitionen aller Gemeinden lagen mit rund 232 Millionen Franken unter dem Vorjahreswert von 297 Millionen Franken. Wie in den drei vergangenen Jahren investierten sie am meisten in den Bereichen Bildung (70 Millionen Franken) und Verkehr (60 Millionen Franken). Der Selbstfinanzierungsgrad über alle Gemeinden gerechnet beläuft sich auf 119 Prozent (Vorjahr 75 Prozent). Das bedeutet, dass die Nettoinvestitionen vollumfänglich durch selbst erwirtschaftete Mittel finanziert werden konnten.

RMSG-Umstellung ist abgeschlossen

Auf das Jahr 2022 hat die Stadt St.Gallen ihre Rechnungslegung auf RMSG umgestellt. Damit führen nun sämtliche politische Gemeinden des Kantons St.Gallen ihre Rechnung nach dem neuen Rechnungsmodell RMSG. Die Umstellung der Stadt St.Gallen, der grössten Gemeinde des Kantons, und die damit verbundene Neubewertung des Finanz- und Verwaltungsvermögens wirkt sich spürbar auf die Gemeindefinanzstatistik aus. Die Bilanzsumme aller Gemeinden erhöhte sich per 31. Dezember 2022 gegenüber dem Vorjahr um 686 Millionen Franken und beträgt neu rund 6'828 Millionen Franken. Seit Ende 2018 ist die Bilanzsumme um rund 1'897 Millionen Franken angestiegen.

Die Nettoschuld pro Kopf ist angestiegen. Diese betrug im Durchschnitt rund 346 Franken pro Einwohnerin und Einwohner. Der Anstieg hängt primär mit der Umstellung der Stadt St.Gallen auf RMSG zusammen. Die Nettoschuld der Stadt St.Gallen beläuft sich auf rund 5'119 Franken pro Einwohnerin und Einwohner. Dieser Wert ist im Vergleich zum Vorjahr stark angestiegen. Ohne die grösste Gemeinde des Kantons verfügten die Gemeinden weiterhin über ein Nettovermögen von rund 471 Franken pro Einwohnerin und Einwohner, was im Rahmen des Vorjahres liegt. Insgesamt weisen 39 von 77 Gemeinden am Ende des Rechnungsjahres 2022 ein Nettovermögen auf.

Detaillierte Zahlen online abrufbar

Die Finanzkennzahlen und die Zahlen zu einzelnen Rechnungskonten sind in der Statistikdatenbank STADA2 der Fachstelle für Statistik zu finden. Gegenüber den Vorjahren weist die Fachstelle für Statistik die Daten detaillierter aus, was vertiefte Analysen ermöglicht. Zur Auswahl stehen die folgenden Ansichten:

-  Einzelne Gemeinden, Tabellen und Liniengrafiken

-  Gemeindevergleich auf einer Karte

-  Vergleich einzelner Gemeinden mit einer Liniengrafik