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Publiziert am 22.12.2022 08:30 im Bereich Allgemein
Bau

Zum vierten Mal nach 2010, 2015 und 2018 hat die kantonale Fachstelle für Statistik im Auftrag des Amts für Wirtschaft und Arbeit ihren Bericht über die regionalen Entwicklungs-Unterschiede im Kanton St.Gallen publiziert. Der Bericht liefert spannende Informationen für die breite Bevölkerung und eine fundierte Datenbasis zur Planung von Projekten.

Wo weisen die Regionen des Kantons St.Gallen Entwicklungs-Unterschiede auf und wie verändern sich diese über die Jahre? Um den künftigen Handlungsbedarf für die Neue Regionalpolitik (NRP) in den St.Galler Regionen darzulegen, hat das Volkswirtschaftsdepartement die Fachstelle für Statistik beauftragt, eine umfassende Analyse für die Gebiete des Kantons St.Gallen auszuarbeiten. Der Auftrag leitet sich aus der Schwerpunktplanung 2021–2031 der Regierung ab. Die Regierung hat es sich zum Ziel gesetzt, durch eine nachhaltige Standort- und eine attraktive Ansiedlungspolitik die kantonale Steuerkraft zu verbessern. So sollen neue Arbeitsplätze in innovativen und zukunftsträchtigen Branchen geschaffen werden.

Hohe Bauinvestitionen im Toggenburg

Der Bericht liefert spannende Daten zu zentralen Bereichen von Wirtschaft, Staat und Gesellschaft. Er zeigt auf, wo sich Disparitäten zwischen den NRP-Regionen im Zeitverlauf eher verstärkt haben und wo durch Entwicklung eine Angleichung stattgefunden hat. 33 Indikatoren zu sieben Themengebieten zeichnen ein detailliertes Bild, das manch Überraschendes zu Tage fördert.

So wurden beispielsweise im Jahr 2020 im Toggenburg im fünften aufeinander folgenden Jahr die höchsten Bauinvestitionen pro Kopf getätigt, nachdem die Region früher in dieser Statistik das Schlusslicht unter den Regionen darstellte. Derweil verzeichneten die Regionen Sarganserland-Werdenberg und das Rheintal von 2017 bis 2019 die meisten Unternehmensneugründen, was für eine hohe wirtschaftliche Dynamik spricht. Was die Erwerbsbeteiligung der Frauen betrifft, existieren heute im Gegensatz zu früher keine nennenswerten regionalen Unterschiede mehr. Sie lag im Zeitraum 2018 bis 2020 überall bei etwa 75 Prozent.

Erfreulich ist, dass fünf der sechs St.Galler NRP-Regionen in den letzten zwei Jahren steigende Zuwanderungsgewinne gegenüber dem Rest der Schweiz verzeichnen konnten. Darunter sind auch solche Gebiete, die in der Vergangenheit zumeist Einwohnerinnen und Einwohner an andere Kantone verloren hatten. Dies ist ein klares Indiz dafür, dass diese Regionen ihre Attraktivität als Wohn- und Wirtschaftsregion haben steigern können.

Ein wichtiges Planungsinstrument

Der vorliegende Bericht ist unter dem Titel «Regionale Disparitäten im Kanton St.Gallen: Die Regionen der Neuen Regionalpolitik im Vergleich» in der Publikationsreihe «Statistik Aktuell» erschienen. Er wendet sich an die breite Öffentlichkeit, ist aber auch ein wichtiges Instrument für den Kanton und die Akteure in den NRP-Regionen. Zum einen werden die statistischen Informationen des Berichts in die Erarbeitung des neuen kantonalen NRP-Umsetzungsprogramms für die Periode 2024–2027 einfliessen. Zum anderen bietet er den regionalen Akteuren einen Ausgangspunkt zur Entwicklung von Strategien und Massnahmen.

Der Bericht steht im kantonalen Statistikportal (www.statistik.sg.ch) zusammen mit den verwendeten Zahlen kostenlos zum Download zur Verfügung: Direktlink zum Bericht