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Publiziert am 26.10.2022 08:00 im Bereich Allgemein
Symbolbild Geld

Die Olma Messen benötigen aufgrund der coronabedingten Verluste und der Bauteuerung finanzielle Unterstützung. Die Regierung beantragt deshalb, das vom Kanton St.Gallen gewährte Darlehen über 8,4 Millionen Franken in Eigenkapital umzuwandeln. Die vorberatende Kommission beantragt Eintreten auf die Vorlage.

Die Olma Messen haben während der Corona-Pandemie von der Stadt und dem Kanton St.Gallen Darlehen von je 8,4 Millionen Franken erhalten. Damit konnte die Zahlungsfähigkeit der Genossenschaft sichergestellt werden. Die Olma befindet sich nach wie vor in einer schwierigen Liquiditätslage, weil die Schliessungen während der Corona-Pandemie länger dauerten als im Jahr 2020 angenommen und gleichzeitig mit der sich im Bau befindlichen Halle 1 grosse Investitionen finanziert werden müssen. Zudem befindet sich der Messemarkt in einem grossen Wandel. Ab 2024 drohen Liquiditätsengpässe.

Die Olma will ihre Eigenkapitalbasis stärken und strebt eine Kapitalerhöhung an. Hierzu ist eine Bareinlage von 20 Millionen Franken durch private Geldgeber vorgesehen und es wird die Umwandlung der beiden Darlehen von Stadt und Kanton St.Gallen von je 8,4 Millionen Franken in Eigenkapital beantragt. Der Kantonsratsbeschluss setzt voraus, dass auch die Stadt St.Gallen ihr Darlehen in eine Beteiligung wandelt. Die Umwandlung der Genossenschaft in eine Aktiengesellschaft ist für April 2023 vorgesehen.

Die vorberatende Kommission unter der Leitung von Ivan Louis, Nesslau, hat die Vorlage eingehend beraten. Die Vertretung der Olma Messen und die beauftragten externen Berater von PricewaterhouseCoopers erläuterten die Zahlen zur finanziellen Situation vor, während und nach der Pandemie. Diese führten zum vorliegenden Sanierungsplan.

Die Kommission hinterfragte insbesondere die festgelegte Wachstumsstrategie der Olma Messen, die mit der Überdeckelung der Autobahn und dem Bau der Halle 1 beschlossen wurde. Die Kommission sprach sich deshalb kritisch gegenüber der finanziellen Zuwendung aus. Trotzdem empfiehlt sie dem Kantonsrat Eintreten auf die Vorlage, da dargelegt werden konnte, dass die geplante Vorgehensweise die einzige Lösung ist, den Konkurs der Olma Messen abzuwenden.

Der Kantonsrat berät die Vorlage in der kommenden Novembersession in erster Lesung und voraussichtlich in der Februarsession 2023 in zweiter Lesung. Die Botschaft und der Entwurf sind auf der Webseite das Kantonsrates (Geschäftssuche) unter der Geschäftsnummer 37.22.01 zu finden.