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Publiziert am 24.08.2022 09:15 im Bereich Allgemein
Symbolbild Impfung

Im Bundesasylzentrum (BAZ) in Altstätten wurden Fälle von Rachendiphtherie entdeckt. Es sind umgehend Massnahmen eingeleitet worden, um weitere Ansteckungen zu verhindern und die infizierten Personen zu behandeln.

Aufgrund zweier Fälle von Toxin-positiver Rachendiphtherie im Bundesasylzentrum (BAZ) Altstätten hat das Kantonsarztamt des Kantons St.Gallen in enger Zusammenarbeit mit dem Staatssekretariat für Migration (SEM) und der Infektiologie/Spitalhygiene des Kantonsspitals St.Gallen Massnahmen zur Erkennung und Vorbeugung von Erkrankungsfällen angeordnet.

Von allen Gesuchstellenden und Mitarbeitenden wurden Rachenabstriche abgenommen, um weitere Fälle zu identifizieren. Die Resultate sind noch ausstehend. Alle infizierten Personen befinden sich in Isolation.

Diphtherie-Impfung und Antibiotika-Prophylaxe

Die Gesuchstellenden und Mitarbeitenden des BAZ haben eine Antibiotikaprophylaxe erhalten und werden gegen Diphtherie geimpft, um das Risiko einer Ansteckung zu minimieren. Diese Massnahmen wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesasylzentrum, dem Kantonsarztamt und der Infektiologie/Spitalhygiene des Kantonsspitals St.Gallen getroffen.

Was ist eine Diphtherie?

Diphtherie ist eine Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Corynebacterium diphtheriae ausgelöst wird. Es werden zwei Arten der Diphtherie unterschieden: die respiratorische (Atemwege) und die kutane Diphtherie (Haut). Gefährlich ist die Atemwegsdiphtherie (Rachendiphtherie). Der Erreger befällt primär die oberen Atemwege, wobei manche Stämme der Bakterien ein Gift (Diphtherietoxin) produzieren, das bei der Krankheit zu gefährlichen Komplikationen und Spätschäden führen kann.

Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion (naher Körperkontakt, Husten, Niesen, lautes Sprechen u.a.). Die Übertragung kann sowohl durch Erkrankte als auch durch Personen ohne Symptome erfolgen. Unbehandelt kann die Erkrankung schwer verlaufen, es stehen aber wirksame Therapien zur Verfügung.

Schutz durch Impfung

Gegen diese Erkrankung schützt eine äusserst wirksame Impfung, welche zu den Basisimpfungen im Schweizer Impfplan gehört. In der Schweiz ist die Krankheit dank dieser Impfung praktisch ausgerottet.

Für die Allgemeinbevölkerung besteht aufgrund der aktuellen Situation keine Gefahr.