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Publiziert am 11.08.2022 09:00 im Bereich Allgemein
MIttelschule

Am Montag, 15. August 2022, startet das Schuljahr an den sechs staatlichen Mittelschulen im Kanton mit 1327 neuen Schülerinnen und Schülern. Sie übernehmen den Platz der 1114 Schülerinnen und Schüler, die im Juli 2022 die Mittelschule abgeschlossen haben und ihr Abschlusszeugnis entgegennehmen durften.

Die sechs staatlichen Mittelschulen (die Kantonsschulen am Burggraben St.Gallen, am Brühl St.Gallen, Heerbrugg, Sargans, Wattwil und Wil) erwarten zum Schulstart rund 4800 Schülerinnen und Schüler. 1327 davon sind Neueintritte. Damit liegt die Zahl der Neueintritte leicht unter dem Niveau des Vorjahres (1350 im Jahr 2021).

Hohe Klassenbestände pendeln sich nach Probezeit ein

Die 1327 neuen Schülerinnen und Schüler verteilen sich auf 59 Klassen. Das ergibt durchschnittlich 22,7 Schülerinnen und Schüler pro Klasse. Die hohe Zahl wurde dadurch erreicht, dass rund 60 Schülerinnen und Schüler an andere Schulorte oder in andere Schwerpunktfächer umgeteilt worden sind. Durch diese Massnahme, die das Bildungsdepartement verfügen kann, lassen sich dieses Jahr sechs Klassen oder rund zehn Millionen Franken über die vierjährige Ausbildungsdauer einsparen. Eine zusätzlich gebildete Klasse an einer Mittelschule würde Kosten von jährlich rund 480'000 Franken verursachen. Da erfahrungsgemäss nach der Probezeit Abgänge zu verzeichnen sind, pendeln sich die Klassenbestände während des ersten Schuljahres auf einem tieferem Niveau ein.

Zuwachs vor allem beim Gymnasium

Von den angebotenen Lehrgängen der Mittelschule wird nach wie vor das Gymnasium mit Abstand am häufigsten gewählt. Es sind zwar zwei Klassen weniger zu bilden als im Vorjahr, aber mit 46 Klassen ist das Gymnasium weiterhin der mit Abstand grösste Lehrgang an den Mittelschulen. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die eine zweisprachige Maturität auf deutsch-englisch anstreben, hat sich auf hohem Niveau stabilisiert und liegt bei rund 30 Prozent.

Auch im Lehrgang der Fachmittelschule sind die Eintrittszahlen fast identisch mit jenen aus dem Vorjahr. 202 (Vorjahr 206) neue Schülerinnen und Schüler haben sich für eines der folgenden Berufsfelder angemeldet: Pädagogik, Gesundheit, Soziales, Bildnerisches Gestalten sowie Information + Kommunikation. Die Fachmittelschule wird an den Kantonsschulen am Brühl St.Gallen, Heerbrugg, Sargans und Wattwil geführt.

Wirtschafts- und Informatikmittelschule weiterhin im Angebot

Neben dem Gymnasium und der Fachmittelschule werden an den st.gallischen Mittelschulen weiterhin die Lehrgänge der Wirtschaftsmittelschule und der Informatikmittelschule geführt. Bei diesen Angeboten handelt es sich um Lehrgänge an der Schnittstelle zwischen Mittelschule und Berufsbildung. Beide Lehrgänge werden an den Kantonsschulen am Brühl St.Gallen und Sargans angeboten. In der Wirtschaftsmittelschule werden 47 (Vorjahr 58) neue Schülerinnen und Schüler erwartet. In diesem Lehrgang wird ein Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis als Kaufmann/Kauffrau und eine kaufmännische Berufsmaturität erlangt. Die Informatikmittelschule steht Jugendlichen offen, die einen Abschluss als Informatikerin oder Informatiker mit Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis und eine kaufmännische Berufsmaturität anstreben. Im neuen Schuljahr werden 26 Schülerinnen und Schüler (Vorjahr 35) in der Informatikmittelschule erwartet. Ein vergleichbares Angebot mit technischer Berufsmaturität bietet ausserhalb des Mittelschulbereichs die Berufsfachschule in Rapperswil.

Kaum Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine

Bis anhin wurden an den Mittelschulen kaum Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine aufgenommen. Im Rahmen des Integrations- oder Brückenangebotes, das Jugendliche aus der Ukraine bisher zu durchlaufen hatten, wurde festgestellt, dass insbesondere die Sprachkompetenzen in den beiden obligatorischen Landessprachen für einen Besuch einer Mittelschule häufig nicht ausreichen. Künftig soll es aber möglich sein, dass Schülerinnen und Schüler, denen die Lehrperson in der Volksschule beziehungsweise die Verantwortlichen des Integrationskurses das Potenzial für eine Mittelschule zuschreiben, als Hospitanten in die Mittelschule aufgenommen werden. Es ist davon auszugehen, dass es relativ wenige Schülerinnen und Schülern sein werden, die auf diesem Weg in eine Mittelschule eintreten.