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Publiziert am 08.07.2022 14:00 im Bereich Allgemein
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Die Internationale Regierungskommission Alpenrhein (IRKA) tagte heute in St.Gallen. Unter anderem wurden ökologische Massnahmen im oberen Bereich des Alpenrheins vorgestellt. Ausserdem wechselte heute der IRKA-Vorsitz von Graubünden nach St.Gallen: Regierungsrat Dr. Mario Cavigelli übergab die Leitung an Regierungsrätin Susanne Hartmann.

Am Alpenrhein und seinen Zuflüssen sind zahlreiche Projekte in Gang, die insbesondere eine verbesserte Hochwassersicherheit und ökologische Aufwertungen zum Ziel haben. Die Vertreterinnen und Vertreter der IRKA wurden im Rahmen ihrer Sitzung über wichtige Projekte informiert.

Planung für Flussaufweitungen schreiten voran

Die Regierungen des Fürstentums Liechtenstein, des Landes Vorarlberg sowie der Kantone Graubünden und St.Gallen wurden über die drei laufenden ökologisch wertvollen Rhein-Aufweitungen aus dem Entwicklungskonzept Alpenrhein informiert. Dazu gehören Maienfeld/Bad Ragaz, Sevelen/Vaduz und Schaan/Buchs/Eschen. Die Aufweitungen befinden sich alle in unterschiedlichen Phasen der Planung. Ziel ist es, die Ökologie zu verbessern, die Sicherheit zu erhöhen und attraktive Erholungsräume entlang des Alpenrheins zu schaffen.

In diesem Zusammenhang findet derzeit ein Monitoring zu den Kleinlebewesen im und am Wasser sowie der Algen statt. Das Monitoring soll der IRKA Daten über den aktuellen Zustand dieser Arten liefern, um nach den Aufweitungen über Vergleichswerte zu verfügen. Der Bericht soll bis Ende 2022 vorliegen.

Vorhaben der IRR

Die Regierungskommission liess sich zudem über laufende Vorhaben der Internationalen Rheinregulierung (IRR) informieren. Das Hochwasserschutzprojekt Rhesi befindet sich in der Vorbereitung auf die Genehmigungsverfahren. Bis zum Herbst 2022 werden die Detailplanungen vorliegen, parallel dazu laufen die Staatsvertragsverhandlungen zwischen der Schweiz und Österreich.

Mario Cavigelli verabschiedet

Turnusgemäss übernimmt der Kanton St.Gallen für die nächsten zwei Jahre den Vorsitz der Internationalen Regierungskommission Alpenrhein. Der Bündner Regierungsrat Dr. Mario Cavigelli verdankte als bisheriger Vorsitzender die gute und freundschaftliche Zusammenarbeit des Gremiums. Seiner Nachfolgerin Susanne Hartmann, Vorsteherin des Bau- und Umweltdepartementes des Kantons St.Gallen, wünschte er viel Erfolg und Freude an ihrer Tätigkeit zugunsten des Alpenrheins und seiner Anlieger. Aufgrund der Amtszeitbeschränkung in Graubünden wird Mario Cavigelli Ende Dezember 2022 aus der Bündner Regierung und damit nach zwölf Jahren auch aus der IRKA ausscheiden.

Über die IRKA

Die Internationale Regierungskommission Alpenrhein (IRKA) dient dem länderübergreifenden Informationsaustausch, der Diskussion, Entscheidungsfindung und Planung wasserwirtschaftlicher Massnahmen am Alpenrhein. Ihre Mitglieder treffen sich einmal jährlich zu einer Kommissionssitzung. Dabei wird über den Stand der zahlreichen Projekte berichtet, die auf den 90 Kilometern des Rheins zwischen dem bündnerischen Reichenau und der Einmündung in den Bodensee umgesetzt werden. Ebenso werden anstehende aktuelle Themen erörtert sowie Beschlüsse zu neuen Projekten gefasst.

Die IRKA wird gebildet durch die Vertreter der Regierungen des Fürstentums Liechtenstein, des Landes Vorarlberg sowie der Kantone Graubünden und St.Gallen. Im Rahmen der seit 1995 bestehenden «Kooperationsvereinbarung Alpenrhein» setzen sie sich für eine sichere und nachhaltige Entwicklung zum gemeinsamen Nutzen des Alpenrheingebiets ein. Insbesondere gilt es, die Hochwassersicherheit und die sparsame und umweltverträgliche Nutzung von Raum und Ressourcen zu gewährleisten sowie die Naturwerte am Alpenrhein zu erhalten und zu mehren.

Die IRKA besteht derzeit aus Regierungsrätin Susanne Hartmann (Kanton St.Gallen, Vorsitz), Regierungsrätin Sabine Monauni (Fürstentum Liechtenstein), Landeshauptmann Mag. Markus Wallner (Vorarlberg) und Regierungsrat Dr. Mario Cavigelli (Kanton Graubünden). Als Vertreter der Republik Österreich nehmen Dr. Konrad Stania und als Vertreter der Schweiz Josef Eberli an den IRKA-Sitzungen teil.