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Publiziert am 27.06.2022 08:00 im Bereich Allgemein
Linthkanal

Für die Überarbeitung des Projekts Regionale Verbindungsstrasse A15-Gaster möchte das kantonale Tiefbauamt aus dem Gutachten der eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK) die richtigen Schlüsse ziehen. Deshalb wird das Gutachten in den nächsten Monaten durch ein externes Fachbüro analysiert. Nach Vorliegen der Ergebnisse soll der Abschnitt Grynaustrasse bis Rotfarb in Uznach unter Einbezug interessierter Kreise optimiert werden.

Im März veröffentlichte die ENHK ihr Gutachten zur geplanten Verbindungsstrasse A15-Gaster. Das Gutachten fiel in Bezug auf die Schutzziele des Kaltbrunner Riets negativ aus. Nun haben das kantonale Tiefbauamt und die Vertreterinnen und Vertreter der Region Zürichsee-Linth das weitere Vorgehen im Projekt festgelegt. Unter Würdigung des sorgfältigen Variantenstudiums in 2011 und des anschliessenden Mitwirkungsverfahrens kamen sie überein, am bestehenden Projekt im Grundsatz festzuhalten.

Ein erneutes gesamtheitliches Variantenstudium wäre nicht zielführend, da die bisherigen Abklärungen klar darauf hinweisen, dass es zur bestehenden Linienführung keine umsetzbaren, zweckmässigen Alternativen gibt. Deshalb konzentriert sich die nun folgende Überarbeitung vor allem auf die im ENHK-Gutachten beanstandete Linienführung im Abschnitt Grynaustrasse bis Rotfarb.

Erkenntnisse aus Gutachten gewinnen

Die Vertreterinnen und Vertreter des kantonalen Tiefbauamtes und der Region Zürichsee-Linth haben erneut ihre Absicht bekräftigt, die verkehrliche Situation in und um Uznach zu verbessern und eine technisch sowie umweltrechtlich überzeugende Lösung zu finden. Grundlage dafür ist das bestehende Projekt. Aufgrund der räumlichen Gegebenheiten und der umweltrechtlichen Anforderungen im Abschnitt Grynaustrasse bis Rotfarb gestaltet sich die Ausgangslage jedoch schwierig. In einem nächsten Schritt analysiert ein externes Fachbüro das Gutachten der ENHK. Aus der Analyse sollen wichtige Erkenntnisse für die weitere Planung gewonnen werden. Im Vordergrund steht die Frage, welche Auswirkungen die im Gutachten festgestellte «indirekte Tangierung der Schutzziele des Kaltbrunner Riets» auf die weitere Planung hat.

Bevölkerung und Interessensgruppen einbeziehen

Für die Überarbeitung des Abschnitts Grynaustrasse bis Rotfarb ist vorgesehen, interessierte Kreise der Bevölkerung sowie Behörden, politische Parteien und Interessengemeinschaften einzubeziehen. Im Zentrum stehen der offene Austausch und das Analysieren von Lösungsansätzen. Im Rahmen einer Interpellation wird zurzeit auch ein runder Tisch für Vertreterinnen und Vertreter der Landwirtschaft geprüft. Die Regierung wird den Vorstoss «Auch landwirtschaftliche Anliegen gezielt in den Projektprozess Verbindungsstrasse A15-Gaster einfliessen lassen» bis zu den Sommerferien beantworten. Die entsprechenden Veranstaltungen werden voraussichtlich im Herbst/Winter 2022/2023 durchgeführt.

Zubringer Industrie Schmerikon wird vorgezogen

Aufgrund der zeitlichen Verzögerung beabsichtigt die politische Gemeinde Schmerikon, den Teilabschnitt Schmerikon der geplanten A15-Gaster zwecks Erschliessung ihres Industriegebiets und Entlastung des Dorfes als eigenständiges Gemeindeprojekt vorzuziehen. Nicht zuletzt wegen der Inbetriebnahme der Doppelspur Uznach-Schmerikon sieht der Gemeinderat hohen Handlungsbedarf. Der Kanton stellt die Planungsgrundlagen zur Verfügung, hat Unterstützung in der Umsetzung zugesagt und klärt zurzeit die Bedingungen für eine spätere Strassenübernahme, sofern das Gesamtprojekt Regionale Verbindungsstrasse A15-Gaster realisiert werden kann.