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Publiziert am 28.09.2021 09:30 im Bereich Allgemein
Livia Rita Heim

Die Internationale Bodensee Konferenz (IBK) zeichnet dieses Jahr sieben Textil-schaffende im Rahmen der Förderpreise 2021 zu «Textile Materialien – ihre Konzepte und Verarbeitungen» aus. Die Preisträgerinnen aus dem Kanton St.Gallen sind Annina Arter und die Toggenburgerin Livia Rita Heim. Sie erhalten einen Förderpreis in der Höhe von je 10'000 Franken.

Gesucht für die IBK-Förderpreise waren Einzelpersonen oder Kollektive, die in der Entwicklung von textilen Materialien und deren Anwendungen, deren Gestaltung und Verarbeitung herausragen. Ein besonderes Augenmerk galt der Verbindung der unterschiedlichen Disziplinen textiler Entwicklungsprozesse. Beauftragt mit der Organisation innerhalb der IBK ist die Kommission Kultur. Die Ausrichtung übernimmt jeweils das Kulturamt jenes Kantons oder Landes, das den Vorsitz führt. 2021 ist dieser beim Kanton St.Gallen.

Wieso textile Materialien?

Mit dem Entscheid, die Förderpreise an Textilschaffende aus allen Disziplinen zu vergeben, die sich durch ihren Umgang mit textilen Materialien und deren Verarbeitung auszeichnen, wird ein wichtiges Stück Geschichte – aber auch Gegenwart und Zukunft –  der Bodenseeregion in den Fokus gerückt. Unter anderem stärkten gemeinsame Handelswege übers Wasser die Verbundenheit und gesellschaftliche Identität. Dabei zeigte sich schon früh, dass die krisenanfällige Textilbranche sich ständig ändern muss, um beispielsweise durch Spezialisierungen oder Innovationen ihre Bedeutung zu halten oder wiederzufinden.

Die Preisträgerinnen und Preisträger

Eine Fachjury, bestehend aus neun Expertinnen und Experten im Bereich Textil, schlug sieben Auszuzeichnende aus insgesamt 17 Nominationen vor. Am 22. September 2021 hat die Kommission Kultur der IBK die Auswahl bestätigt. Die sieben Förderpreise in der Höhe von je 10'000 Franken gehen an:

-      Annina Arter und Livia Rita Heim, beide nominiert vom Kanton St.Gallen

-      Christian Hersche, nominiert vom Kanton Appenzell Innerrhoden

-      Annika Klaas, nominiert vom Bundesland Baden-Württemberg

-      Selina Reiterer und Elisabeth von der Thannen, beide nominiert vom Land Vorarlberg

-      Marie Schumann, nominiert vom Kanton Zürich.

Dazu kommt zum zweiten Mal dank der IBK-Projektgruppe Jugendengagement der Preis der Jugendjury in der Höhe von 3'000 Franken. Dieser geht an Pauline Schafferus, nominiert vom Kanton Schaffhausen und ausgewählt von jungen Erwachsenen.

Ein breites und zukunftsweisendes Spektrum

Annina Arters Arbeit zeichnet sich durch die vielfältigen Anwendungsbereiche ihrer inhaltsbezogenen und verspielten Bildkreationen von Accessoires bis Baugerüst-Hülle aus. Die Toggenburgerin Livia Rita Heim überzeugte die Jury durch ihre Interdisziplinarität und die engagierte und visionäre Bereicherung des Textil-Diskurses. Marie Schumann löst die Grenzen zwischen den Bereichen auf, etwa indem eine mit LED gewobenes Objekt sowohl Stoff, Kunstobjekt als auch Leuchte ist. An der Schnittstelle von Kunst, Design und Technologie forscht auch Selina Reiterer. Sie bringt unter anderem in Zusammenarbeit mit der EMPA oder der ETH Zürich das Potential des Textilen für die Zukunft in den Fokus. So gelang ihr mittels rezykliertem PET dessen Leitfähigkeit für ein Textil als berührungsempfindlichen Sensor anzuwenden und in Klang umzuwandeln.

Preisverleihung am Mittwoch, 10. November 2021 im Verrucano in Mels

Die Preisverleihung der IBK Förderpreise 2021 findet auf Einladung des Kantons St.Gallen am 10. November 2021 im Kultur- und Kongresshaus Verrucano in Mels statt und wird durch den IBK-Vorsitzenden 2021, Regierungsrat Fredy Fässler, eröffnet. Übergeben werden die Preise durch Roland Hofer, Vorsitzender der IBK-Kommission Kultur. Zur Preisverleihung erscheint eine digitale Broschüre über die Preisträgerinnen und Preisträger mit einem materialbetonten Zusatz.