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Publiziert am 23.06.2021 09:00 im Bereich Allgemein
Gewinner der Kulturpreise

Im November 2021 verleiht die St.Gallische Kulturstiftung im KunstZeugHaus Rapperswil zwei Kulturpreise. Ein Preis geht an die St.Galler Galeristin und Kulturvermittlerin Susanna Kulli. Den zweiten Preis erhält das Zürcher Künstlerduo Lutz & Guggisberg.

Susanna Kulli, international anerkannte Galeristin und ebenso leidenschaftliche und unablässige Kulturvermittlerin, wird für ihr grosses und langjähriges Engagement für zeitgenössische Kunst in St.Gallen mit einem Kulturpreis ausgezeichnet und gewürdigt. Lange bevor das Löwenbräu-Areal in Zürich das Zentrum der Schweizer Galerienszene wurde, hat Susanna Kulli 1983 an der Rosenbergstrasse in St.Gallen eine Galerie eröffnet, die zu den führenden Orten für zeitgenössische Kunst in der Schweiz avancierte. In den folgenden Jahrzehnten hat sie Künstler/-innen wie Olivier Mosset, Thomas Hirschhorn, John M. Armleder oder Sylvie Fleury gross gemacht. Susanna Kulli hat sie an internationalen Messen gezeigt, an Ausstellungshäuser vermittelt, sich mit spitzer Feder für sie eingesetzt und hat ab 1995 eine Reihe von umfassenden Künstlergesprächen lanciert, die im Anschluss publiziert wurden. Nach der Erker Galerie war es Susanna Kulli, welche St.Gallen – nebst der Galerie von Wilma Lock – auf der internationalen Landkarte zu einem wichtigen Ort für zeitgenössische Kunst werden liess. Ihre Bedeutung und Strahlkraft für St.Gallen und darüber hinaus beschrieb der Künstler Olivier Mosset einmal so: «St.Gallen has a cathedral and its library – and Susanna Kulli’s gallery.» 2017 schloss sie die offizielle Galerietätigkeit mit der Publikation «33 Jahre Galerie Susanna Kulli» ab. Seit 2018 widmet sie sich unter anderem der Aufarbeitung des Oeuvres des Künstlerpaars Silvie (übrigens auch St.Gallerin) & Chérif Defraoui.

Der zweite Kulturpreis geht an das Künstlerduo Lutz & Guggisberg, Andres Lutz und Anders Guggisberg. Der in Uznach aufgewachsene Andres Lutz arbeitet seit über zwanzig Jahren mit Anders Guggisberg zusammen. In ihrem Zürcher Atelier verwandelt das Künstlerkollektiv verschiedenste Alltagsmaterien in neue Ordnungen und Sichtweisen. Vergleichbar mit der spielerischen Kreativität von Fischli/Weiss haben Lutz & Guggisberg eine gemeinsame Kunstsprache entwickelt: Die beiden Mehrfachbegabten arbeiten mit der ganzen Palette verfügbarer Medien, von der Malerei und Skulptur über die Fotografie und das Video bis zur Musik, der Sprache und der Performance. Ihre visuelle Kunst hat eine Beziehung zum Bühnenspiel und Geschichtenerzählen. In raumgreifenden Installationen, in Gärten, im öffentlichen Raum wie in ihren Kleinplastiken erschaffen sie ihren eigenen Kosmos. Scheinbar banale Dinge werden ungewohnt und zugleich vertraut. Als Meister des Absurden und mit anarchischem Drang zur Freiheit stellen sie philosophische Fragen. Augenzwinkernd erzeugen sie Spannungsfelder, die zwischen Genialität und Alltag, Abstraktion und Figürlichem, kindlichem Spass und Melancholie stehen. Lutz & Guggisberg prägen die Gegenwartskunst, werden weltweit in Kunstmuseen eingeladen und mit internationalem Renommee beachtet. Dennoch hat Andres Lutz die Verbundenheit mit Uznach stets bewahrt: So nahm er an der Kunstausstellung 2006 teil und stand mehrmals als Solist auf der Bühne des Kleintheaters «Kulturtreff Rotfarb».

Die Preisverleihung der zwei Kulturpreise wird am 11. November 2021 im KunstZeugHaus Rapperswil stattfinden. Detaillierte Angaben werden zu einem späteren Zeitpunkt auf der Website www.kulturstiftung.sg aufgeschaltet.

St.Gallische Kulturstiftung

Die St.Gallische Kulturstiftung zeichnet mit der Vergabe von Förder-, Anerkennungs- und Kulturpreisen besondere Leistungen aus. Dabei legt der Stiftungsrat Wert auf die Berücksichtigung verschiedener Regionen und Themen. Das Spektrum reicht vom Brauchtum bis zur Wissenschaft, von der bildenden Kunst bis zum Naturschutz. Neben diesen jährlich vergebenen Preisen wird alle drei Jahre der «Grosse Kulturpreis der St.Gallischen Kulturstiftung» verliehen. Dies war im Dezember 2019 mit dem Preisträger Martin Schläpfer, Choreograf, Ballettdirektor und Tänzer, der Fall.

Seit Juni 2020 setzt sich der Stiftungsrat der St.Gallischen Kulturstiftung wie folgt zusammen: Barbara Schlumpf, Uznach (Präsidentin), Regierungsrätin Laura Bucher, St.Margrethen (Vizepräsidentin), Adrian Scherrer, Grabs (Vizepräsident), Hans Bärtsch, Mels, Thomas Birri, Berg, Meinrad Gschwend, Altstätten, Nina Keel, St.Gallen, Claudia Reeb, St.Gallen, Katrin Schulthess, Grabs, Christian Spoerlé, Ebnat-Kappel, Brigitte Wiederkehr, St.Gallen, sowie ab August Tanja Scartazzini, Leiterin Amt für Kultur, mit beratender Stimme.