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Publiziert am 08.06.2021 10:00 im Bereich Allgemein
Nahaufnahme Bücherstapel

Die Kantonsbibliothek Vadiana führt in der Ausstellung «Büchergilde Gutenberg» durch die Geschichte eines aussergewöhnlichen Verlags mit langer buchgestalterischer und handwerklicher Tradition. Eingerichtet wird die Ausstellung vom St.Galler Buchgestalter und Grafiker Hans-Peter Kaeser, der seine Büchergilde-Sammlung der Vadiana schenkte.

Um die wechselvolle Geschichte mit den buchkünstlerischen und buchhandwerklichen Leistungen der Büchergilde zu dokumentieren, übernahm das St.Galler Zentrum für das Buch 2013 die Privatsammlung des Zürchers Eugen Stiefel. Mit der Büchergilde-Sammlung des St.Galler Buchgestalters Hans-Peter Kaeser kann die Kantonsbibliothek Vadiana die bestehende Sammlung ergänzen. Die von Kaeser selbst eingerichtete Ausstellung führt durch die Geschichte dieses aussergewöhnlichen Verlags, der bis heute Vorbild in Sachen Buchgestaltung und Buchillustration ist.

Hochwertige Bücher zu erschwinglichen Preisen

Die Geschichte der Büchergilde Gutenberg begann im Sommer 1924. Damals beschloss der Bildungsverband der deutschen Buchdrucker in Leipzig die Gründung einer gewerkschaftlichen Buchgemeinschaft. Sie setzte sich zum Ziel, Arbeitern und Angestellten sorgfältig gestaltete und inhaltlich wertvolle Bücher zu erschwinglichen Preisen anzubieten. Seit fast einem Jahrhundert verfolgt die Büchergilde Gutenberg dieses Ziel mit viel Erfolg. Kein anderer deutschsprachiger Verlag wurde so oft für die hochwertige Ausstattung, die sorgfältige Typographie und Illustration seiner Bücher ausgezeichnet.

Schweizer Exil

Zentral für das Überleben der Büchergilde war die Zeit im Schweizer Exil. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland machte sich die Schweizer Niederlassung der Gilde 1933 durch eine Neugründung in Zürich selbständig und von der deutschen Organisation unabhängig. So konnte sie ihre Verlagstätigkeit, nun auch mit Schweizer Autorinnen und Buchgestaltern, erfolgreich fortsetzen. 1945 verzeichnete die Büchergilde Gutenberg Zürich bereits über 100'000 Mitglieder. Nach dem zweiten Weltkrieg kehrte sie jedoch wieder nach Deutschland zurück. Die Zürcher Genossenschaft blieb aber bis in die 1970er Jahre hinein aktiv.

Ausstellung «Büchergilde Gutenberg: Zur Geschichte einer Bildungsinstitution»

Ausstellungsdaten:
11. Juni bis 25. Juni 2021

Öffnungszeiten Ausstellung:
Montag bis Freitag, von 10 – 18 Uhr
Samstag, 13 – 16 Uhr

Vernissage mit Eröffnungsvortrag:
11. Juni, 18.30 Uhr

Führungen:
19. Juni, 14.00 Uhr
25. Juni, 13.00 Uhr

Das Schutzkonzept sieht eine beschränkte Teilnehmerzahl vor. Wir bitten für Vernissage und Führungen um eine Anmeldung an: michael.zwicker@sg.ch.

Kantonsbibliothek Vadiana
Ausstellungssaal
Notkerstrasse 22
9000 St.Gallen