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Publiziert am 02.09.2020 10:00 im Bereich Allgemein
Ausgleichsweiher Visualisierung

Die SAK (St.Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke AG) wird das Wasserkraftwerk Kubel bei St.Gallen sanieren. Ein Ausgleichsweiher im Sittertal wird künftig die Schwankungen des Wasserabflusses vermindern. Zur Verbesserung des Zustandes der Sitter sind weitere Massnahmen geplant.

Tägliche Pegelschwankungen unterhalb des Kraftwerks Kubel beeinträchtigen die Lebensräume für Wasserlebewesen in der Sitter. Fische verlieren Plätze um zu laichen, und die Flächen für die Nährtiere der Fische sind stark eingeschränkt. Im Rahmen der ökologischen Sanierung des Wasserkraftwerks hat der Kanton St.Gallen verfügt, dass die Schwall/Sunk‑Raten auf ein gewässerverträgliches Mass zu begrenzen sind.

Das genutzte Wasser aus dem Kraftwerk Kubel soll in Zukunft nicht mehr direkt in die Sitter fliessen, sondern in einem neuen Ausgleichsweiher im Sittertal gesammelt werden. Der Weiher soll eine umfangreiche Fläche auf der grossen Wiese, südlich des Sittertal‑Areals einnehmen. Das genaue Volumen kann in der aktuellen Planungsphase noch nicht beziffert werden. Durch diesen «künstlichen See» können die Pegelschwankungen und Abflussspitzen in der Sitter gedämpft werden. Die Kosten für das Vorhaben trägt der Bund. Aus heutiger Sicht betragen sie rund 25 bis 30 Millionen Franken. Mit der Umsetzung wird frühestens ab 2023 begonnen.

Im Rahmen eines Gesamtsanierungskonzepts werden zudem die flussaufwärts gelegenen Wasserfassungen des Kraftwerks Kubel an der Sitter und an der Urnäsch verbessert und für Fische durchgängig gemacht. Auch die übrigen Wasserkraftwerke an der Sitter müssen Massnahmen treffen, die den Fischen den sicheren Auf- und Abstieg ermöglichen. Grundlage für die Massnahmen zur ökologischen Sanierung der Wasserkraftanlagen ist eine Revision der Bundesgesetze über den Schutz der Gewässer und über die Fischerei im Jahr 2011.

Eine Studie hat gezeigt, dass die Fischbestände in der Sitter gravierende Defizite aufweisen, die in erster Linie auf die Auswirkungen der Wasserkraftnutzung zurückzuführen sind. Die Wasserqualität der Sitter ist erfreulich gut. Da der Anteil an Abwasser in der Sitter ab St.Gallen mehr als 10 Prozent beträgt, verlangt der Kanton St.Gallen gestützt auf das Gewässerschutzgesetz, dass die grösste Kläranlage an der Sitter, die ARA St.Gallen-Au, mit einer Stufe zur Elimination von Mikroverunreinigungen ausgerüstet wird. Zuvor werden die Appenzeller Gemeinden Teufen, Stein und Hundwil an die ARA im Sittertobel angeschlossen. Das Projekt ist bei der Stadt St.Gallen in Arbeit.

Link zur Sitterkommission: www.diesitter.ch