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Publiziert am 08.09.2021 09:30 im Bereich Bauen
Bodensee

Die grossen Seen und Flüsse im Kanton St.Gallen sind eine ergiebige, bisher wenig genutzte Energiequelle. Der Kanton will Projekte zur Wärmegewinnung aus Oberflächengewässern vorantreiben, um die CO2-Emissionen der Gebäude weiter zu senken. An einem Anlass heute Abend in Schmerikon informiert und vernetzt der Kanton wichtige Akteure.

Die grossen Seen im Kanton St.Gallen – der Bodensee, der Walensee und der Zürich Obersee – speichern enorme Energiemengen. Beim Bodensee und Walensee übersteigt das Potenzial zur Wärmenutzung den Wärmebedarf der seenahen Gemeinden bei Weitem. Die notwendige Technik ist seit Jahrzehnten erprobt. Sie bewährt sich bei der Nutzung von Erd- und Grundwasserwärme oder bei Luft-Wasser-Wärmepumpen. Die Wärme wird den Seen mittels Wärmepumpen entzogen. Thermische Netze verteilen die Wärme in Quartiere und Areale. Das Seewasser lässt sich auch zur Kühlung nutzen. Dabei entsteht Abwärme, mit der andere Gebäude geheizt werden können.

Um Projekte anzustossen, führt das Amt für Wasser und Energie zusammen mit der Energieagentur St.Gallen eine Informations-  und Vernetzungskampagne durch. Das Amt für Wasser und Energie bringt Fachwissen ein, wirkt koordinierend mit und hilft bei der Vernetzung der Akteure. Die Gemeinden stellen idealerweise mit einer räumlichen Energieplanung sicher, dass die Wärmeversorgung koordiniert erfolgt und somit wirtschaftlich attraktiv ist.

Bei der Umsetzung der Projekte sind vor allem die Gemeinden, die lokalen Energieversorgungsunternehmen, die Liegenschaftsbesitzerinnen und -besitzer sowie die Unternehmen gefragt. Für die betroffenen Akteure am Walensee, Zürich Obersee und der Linth findet heute in Schmerikon ein Informationsanlass statt. Im Jahr 2019 wurden Interessierte in Rorschach über die Wärmgewinnung aus dem Bodensee informiert.

Projekte mit thermischen Netzen sowie die Nutzung von See- und Flusswasser mit Wärmepumpen werden im Rahmen der kantonalen Energieförderung finanziell unterstützt. Anlaufstelle für das Förderungsprogramm ist die Energieagentur St.Gallen.