Amt für Volksschule
Rundbrief Elternbildung
Ausgabe 3/2023Liebe Leserinnen und Leser
Die bevorstehende Weihnachtszeit bringt nicht nur feierliche Lichter und fröhliche Lieder, sondern auch Momente der Besinnung und Reflexion. In einer Zeit, in der schwierige Themen omnipräsent sind, fällt es oft schwer, in eine festliche Stimmung zu finden. Dabei wäre es hilfreich, dass Eltern ihre eigenen Ängste und Unsicherheiten nicht ungefiltert an ihre Kinder weitergeben und stattdessen sensibel und je nach Entwicklungsstand und Interesse des Kindes informieren. Gleichzeitig ist es auch wichtig, bewusst Pausen einzulegen und sich zu erinnern: Es ist in Ordnung, friedlich und glücklich zu leben. Die Weihnachtszeit sollte uns dazu inspirieren, füreinander da zu sein, positive Werte zu pflegen und Liebe, Mitgefühl sowie Verständnis zu zeigen.
Ich wünsche Ihnen eine herzerwärmende Weihnachtszeit.
Andrea Lenzin
Koordinationsstelle Elternbildung
St.Galler Forum 2023 war zwischen Sorgen und Zutrauen dem Glück auf der Spur
Das St.Galler Forum 2023 widmete sich am Morgen dem Thema «Elternängste: Sorgen und Zutrauen». Im Referat von Dr. phil. Annette Cina wurde aufgezeigt, dass Ängste ganz viel mit unseren Gedanken zu tun haben. Das heisst, wir stützen uns dabei auf unsere Erfahrungen, die Erwartungen der Konsequenzen und auf die Frage, ob wir damit umgehen können. Ebenfalls wurde anschaulich dargestellt, dass sich die Elternängste übertragen und dass zu übermässig beschützendes Verhalten sich problematisch auswirken kann. Abschliessend wurden der Umgang mit den Ängsten thematisiert und wichtige Hinweise und Handlungsstrategien aufgezeigt.
Nach einem sehr unterhaltsamen musikalischen Intermezzo von Marius Tschirky, machte sich am Nachmittag Prof. Sigmar Willi zusammen mit dem Publikum auf die Suche nach dem Glück im Familienalltag.
Die Handouts zu beiden Referaten sind noch bis Ende Jahr unter elternbildung.sg.ch aufgeschaltet.
-> Flyer 2023
-> Fotogalerie 2023
Bitte reservieren Sie bereits jetzt das Datum des nächsten St.Galler Forums in Gossau. Das St.Galler Forum 2024 findet am Samstag, 9. November 2024 statt.
RegioForum – Donnerstag, 16. Mai 2024
Das RegioForum 2024 findet am Donnerstag, 16. Mai 2024 um 19.00 Uhr in der OST (Ostschweizer Fachhochschule) in Rapperswil-Jona zum Thema «Kindheit unter Druck» statt. Die Anmeldemöglichkeit und weitere Informationen finden Sie ab Ende Februar 2024 auf elternbildung.sg.ch.
Ideenbörse – Mittwoch, 29. Mai 2024
Suchen Sie einen Referenten, eine Referentin für Ihren nächsten Elternbildungsanlass oder möchten Sie sich und Ihr Angebot präsentieren? Ob Teilnehmende oder Referierende – sind auch Sie das nächste Mal mit dabei: Am Mittwoch, 29. Mai 2024 um 18.30 Uhr online via Zoom.
Interessierte Referierende melden sich bitte per Mail an elternbildung@sg.ch bis Ende Februar 2024. Die Anmeldemöglichkeit für Teilnehmende ist hier möglich.
Veranstaltungskalender Elternbildung 2024
Der Veranstaltungskalender liegt demnächst gedruckt vor. Anfangs Januar 2024 wird der Kalender via Schulen an die Eltern verteilt. Erhalten Sie keinen Veranstaltungskalender oder sind Sie an einer anderen Region des Kantons interessiert? Melden Sie sich bei uns. Wir stellen Ihnen die gewünschten Kalender zu. Auf unserer Homepage können Veranstaltungen auch online abgerufen werden.
hallo.sg.ch
Themen wie Sprache, Schule und Beruf sowie Alltag und Zusammenleben beschäftigen die Migrantinnen und Migranten. Hallo.sg.ch hilft bei der Orientierung, informiert und vermittelt den richtigen Kontakt.
Tagung Frühe Förderung Kanton St.Gallen 2024
Herausforderungen in der frühen Kindheit.
Strukturen und konkrete Herangehensweisen bei der Begleitung von Kindern und Familien in besonderen Belastungssituationen.
Am Samstag, 7. September 2024, im Würth Haus Rorschach.
Weitere Informationen folgen im Save-the-Date Ende Januar 2024 und zusammen mit der Anmeldemöglichkeit ab Ende März 2024 auf der Homepage Frühe Kindheit.
Bildungsangebot Frühe Kindheit des Kindesschutzzentrums
Plagt Sie gerade ein ungutes Bauchgefühl oder machen Sie sich (schon länger) Sorgen um einen Ihrer Schützlinge? Wir sind der Meinung: Sorgen jeglicher Art sind ernst zu nehmen!
Falls Ihnen der Umgang mit Verdacht auf bzw. Gewissheit von Kindeswohlgefährdungen regelmässig Bauchschmerzen bereitet, vermitteln Ihnen die massgeschneiderten Angebote Sicherheit und Orientierung.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann kontaktieren Sie uns.
Bitte nehmen Sie bei Fragen rund um die Finanzierung Kontakt mit uns auf. Das Kinderschutzzentrum ist auf Einnahmen durch Weiterbildungsanlässe angewiesen. Der Entscheid für eine Buchung sollte jedoch nicht am Preis scheitern.
Unabhängig davon empfehlen wir folgende Grundlagen zur Orientierung:
heb! – Grundlagen und Instrumente für die Früherkennung
Für Fachpersonen, die mit Kindern und Jugendlichen sowie deren Bezugspersonen arbeiten, hat der Kanton St. Gallen – in Zusammenarbeit mit breit aufgestellten Arbeitsgruppen – Grundlagen und Instrumente erarbeitet. Diese sind unter dem Titel «heb! – hinschauen. einschätzen. begleiten.» online verfügbar.
Natürlich steht das Beratungsteam des Kinderschutzzentrums jederzeit für aktuelle Fallsituationen (auch Verdachtssituationen) zur Verfügung. Rufen Sie uns an oder nutzen Sie unser Kontaktformular.
Für Materialbestellungen klicken Sie bitte hier.
Mit Kindern über schwierige Situationen sprechen
Als Eltern wollen wir die Kinder vor schlechten Nachrichten schützen. Doch sie bekommen mehr mit als wir denken. Wie gehen wir damit um, und was ist wichtig zu beachten. Kinderschutz Schweiz hat die wichtigsten Punkte auf ihrer Homepage zusammengefasst.
SRF School – ein multimediales Bildungsangebot
SRF School ist ein multimediales Bildungsangebot von Schweizer Radio und Fernsehen. Auf der Webseite stehen bildungsrelevante Videos zur Verfügung, welche wichtige und komplexe Inhalte kindgerecht darstellt. Unter «SRF Kids» wird zum Beispiel in den neusten Folgen die künstliche Intelligenz oder der Nahostkonflikt einfach erklärt.
#Refeel – motiviert erschöpfte Eltern, frühzeitig Unterstützung zu holen
Sind Sie in Kontakt mit erschöpften Eltern von kleinen Kindern? Die Kampagne #refeel informiert in einfachen Worten und in vielen verschiedenen Sprachen, wie Eltern sich um den eigenen Energiehaushalt kümmern können. Gelingt dies nicht, werden Eltern motiviert, sich Unterstützung zu holen. #refeel ist eine Kampagne der IG Kinderschutz, die in Zusammenarbeit mit Pro Juventute und dem Elternnotruf umgesetzt wird.
Liebe, Wut und Milchzähne ein Film von Domenik Schuster, 2023
Das «Nein» eines Kindes in der Autonomiephase bringt Eltern an ihre Grenzen und manchmal auch darüber hinaus. Wie gelingt neben dem «Ich» des Kindes ein «Wir»? Und was, wenn man in schwierigen Situationen nicht der Vater oder die Mutter sein kann, der oder die man gerne wäre? Diese Fragen stellt der Filmemacher Domenik Schuster sich selbst und verschiedenen Fachpersonen.
Der Dokumentarfilm «Good Enough Parents: Liebe, Wut und Milchzähne» befasst sich mit dem Dilemma von Eltern, wenn kulturelle Einflüsse, persönliche Erfahrungen und eigene Ansprüche an die Erziehung sie auf Verhaltensmuster zurückgreifen lassen, welche nicht immer im Einklang mit den eigenen Wünschen und Werten stehen. Der Film wechselt zwischen einer Konfliktsituation des Filmemachers und Befragungen von Fachpersonen. Er thematisiert den Nutzen für die kindliche Entwicklung und regt die Reflexion eigener Verhaltensmuster an.
Domenik Schuster zeigt mit eingängiger Bildsprache, wie der Wunsch nach einer liebevollen und zugewandten Erziehung manchmal an der Realität scheitert. Der Filmemacher trifft damit den Zeitgeist und thematisiert auch vernachlässigte Themen wie die psychische Gewalt an Kindern. Der Film spricht Eltern an, die eine bedürfnisorientierte Erziehung als Gratwanderung empfinden, welche ihre Verhaltensmuster bei Konfliktsituationen hinterfragen und einen bedürfnisorientierten Erziehungsstil leben möchten. Fachpersonen können den Film nutzen, um Eltern bei der Umsetzung und Selbstreflexion zu begleiten.
- Auf Augenhöhe durch die Kleinkindzeit, Susanne Mierau, 2023, Beltz
- Freunde wie wir … das gibt’s nur einmal auf der Welt! (Kinderbuch), Fabian Grolimund und Stefanie Rietzler, 2023, hogrefe
- Wenn Kinder unter Kindern leiden, Dr. med. Michael Elpers, 2023, Beltz
- Maus und Eichhorn auf grosser Winterreise, Kristina Andres, 2021, ARS Edition
Lea Stalder, Leiterin Kinderschutzzentrum, Psychologin lic. phil., Mutter von zwei erwachsenen Töchtern.
Lea Stalder, Sie arbeiten im Kindesschutzzentrum und sind täglich mit verschiedenen Herausforderungen im Bereich Kindesschutz konfrontiert. Was sind im Moment die brennenden Themen, welche Sie beschäftigen?
Im Kinderschutzzentrum geht es oft um Situationen, in welchen Kinder und Jugendliche sexuelle Gewalt erlebt haben. Was diese Kinder mitmachen mussten ist erschütternd, insbesondere weil davon ausgegangen werden muss, dass die Dunkelziffer riesig ist. Das neue Sexualstrafrecht, welches ab 2024 in Kraft treten wird, wird hoffentlich dazu beitragen, dass sich die Opfer besser gehört fühlen. Sexuelle Belästigungen haben auch im schulischen Bereich gerade auch über soziale Medien zugenommen. Das Kinderschutzzentrum ist deshalb zusätzlich zum Beratungsangebot präventiv in Schulen im Einsatz und bietet Klassenworkshops und Infoanlässe für Eltern und Lehrpersonen an.
Weiter ist das Kinderschutzzentrum regelmässig damit konfrontiert, welche schwerwiegenden Folgen es auf die Kinder hat, wenn die Eltern ihre Trennungskonflikte auf Kosten ihrer Kinder austragen: Wenn die Kinder zum Spielball werden oder wenn die Eltern so sehr vom Rosenkrieg vereinnahmt sind, dass sie ihrer Elternrolle nicht mehr richtig nachkommen können. Mutter und Vater zu sein bedeutet, Verantwortung zu übernehmen – auch bei einer Trennung: Da darf das Kind nicht als Druckmittel eingesetzt oder in den Konflikt gedrängt werden, sich für einen Elternteil entscheiden zu müssen. Wenn das andere Elternteil schlechtgemacht wird, wird der Loyalitätskonflikt, in welchem sich das Kind befindet, zusätzlich erhöht.
Als Mutter sind Sie selber die Zielgruppe von Elternbildung. Wie ist Ihre persönliche Erfahrung damit?
Meine Erfahrung ist, dass es sehr viele spannende Angebote und gutgemeinte Empfehlungen gibt, gleichzeitig aber oft Zeit oder Energie fehlen, diese Angebote zu nutzen oder Empfehlungen umsetzen zu können. Das kann ein schlechtes Gewissen auslösen, indem ich als Mutter oder Vater diesem Idealbild nicht gerecht werden kann.
Was ist aus Ihrer Sicht eine zentrale Botschaft an Mütter und Väter der Zukunft?
Kinder brauchen Eltern, die sich für ihre Kinder interessieren und für sie verfügbar sind, sie brauchen keine perfekten Eltern. Das Kinderschutzzentrum ermutigt Eltern ihre Kinder auf die schönen und nicht so schönen Seiten dieser Welt vorzubereiten. Kinder können schon sehr früh und kindgerecht über Grenzverletzungen aufgeklärt werden. Zum Beispiel indem Eltern sagen: «Deine Körpersprache zeigt mir, dass dir das ausgekitzelt werden plötzlich zu viel geworden ist und unangenehm war. Du darfst laut und deutlich «STOP» sagen, wenn du etwas nicht magst». Bei kleinen Kindern müssen Eltern auch stellvertretend intervenieren. Besonders wichtig finde ich auch, dass mit Kindern regelmässig über Gefühle gesprochen und jedes Gefühl als wichtig und richtig anerkannt wird. Am besten leben wir den Umfang mit Gefühlen selbst vor, indem wir als Eltern für uns selber einstehen, eigene Bedürfnisse benennen, uns Oasen zum Auftanken schaffen und uns bei Bedarf Hilfe holen.
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Fr, 1. März 2024 Mitte März 2024 |
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Do, 16. Mai 2024 | RegioForum, Rapperswil-Jona |
Mi, 29. Mai 2024 | Ideenbörse, Referierende stellen sich vor – online |
Sa, 7. September 2024 | Fachtagung Frühe Förderung, Rorschach |
Sa, 9. November 2024 | St.Galler Forum, Gossau |
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