Der Kanton St. Gallen führt zurzeit vier Zentren für Asylsuchende mit rund 460 Plätzen in den verschiedenen Regionen.

Der Auftrag jedes Zentrums ist in verschiedenen Konzepten festgehalten und Aufgaben sind mittels Richtlinien, Weisungen und Merkblättern geregelt. Die Hausordnung regelt den Alltag in den Zentren.
Um eine ausgewogene Ernährung zu gewährleisten, die den vielfältigen Bedürfnissen gerecht wird, werden die Bewohnenden eng in die Planung der Menüs miteinbezogen. Unter Anleitung bereiten sie die Mahlzeiten zu.
Die Zentren führen die Bewohnendendossiers, verwalten das entsprechende Mutationswesen und stellen die individuelle Fallführung sicher. Neben dem Post- und Telefondienst sorgen die Zentren für den Unterhalt der Liegenschaften. Jedes Zentrum ist verantwortlich für die Einhaltung und Kontrolle des genehmigten Jahresbudgets gemäss den kantonalen Vorgaben.
Die Zentrumsleitungen sorgen für einen optimalen Personaleinsatz, streben eine gemeinsame Grundhaltung des Teams an und fördern eine entsprechende Teamentwicklung. Nach Möglichkeit werden auch Zivildienstleistende und Praktikanten und Praktikantinnen eingesetzt.
Die Zentren gestalten eine gute Zusammenarbeit mit Behörden, Dienst- und Fachstellen und sorgen für eine möglichst breite Öffentlichkeitsarbeit.
Zentren mit Integrationscharakter
Mittels intensiven Deutschunterricht, Gemeindevorbereitungsmodulen, Vorbereitungskurse auf das Erwerbsleben und einer strukturieren Tagesstruktur werden die Bewohnenden auf die selbständige Lebensgestaltung in den Gemeinden instruiert. Schulpflichte Kinder werden im Umfang der Lektionentafel der Volksschule auf einen Besuch der öffentlichen Schule vorbereitet. Es werden nur Bewohnende, welche mit einem positiven Asylentscheid oder einer Vorläufigen Aufnahme länger in der Schweiz bleiben können, in die Gemeinden verteilt.
Die Betreuung der Bewohnenden ist während 24 Stunden pro Tag bzw. 7 Tagen pro Woche gewährleistet. Am Tag erfolgt die Betreuung durch ein Tagesteam. In der Nacht und an den Wochenenden wird Ruhe und Ordnung sowie ein reduzierter Zentrumsbetrieb durch mindestens eine dauernd anwesende Person sichergestellt.
Den Asylsuchenden in den Zentren steht eine gut funktionierende Tagesstruktur zur Verfügung.
Die internen Arbeits- und Beschäftigungsangebote in den Zentren sind sehr vielseitig. Absicht ist, die Bewohnenden möglichst unter der Woche von 08:00 bis 17:00 Uhr zu beschäftigen. Nebst den täglichen Hausarbeiten gibt es verschiedene Beschäftigungsprojekte, welche ausbildungsorientiert oder auf das praktische Arbeiten ausgerichtet sind. Ein weiteres Ziel ist die Stärkung und Förderung der Sozialkompetenz und Eigenverantwortung.
Im Mittelpunkt des Unterrichts steht das intensive Erlernen der deutschen Sprache. Für alle Bewohnenden ist der Schulunterricht obligatorisch. Die Schule bildet ein wesentliche Bestandteil der Tagestruktur und gibt den Bewohnenden hochgesteckte Ziele vor.
Die Mitarbeitenden beraten und begleiten die Asylsuchenden bei auftretenden gesundheitlichen Problemen und stellen insbesondere den Zugang zur medizinischen Versorgung sicher. Dazu stehen sie in engem Kontakt mit dem zuständigen Zentrumsarzt. In regelmässigen Präventionsveranstaltungen werden die Bewohnerinnen und Bewohner über wichtige gesundheitsspezifische Themen informiert. Ein spezielles Augenmerk wird dem Umgang mit Psychotraumatisierungen eingeräumt.
Mittels eines Case Management werden die Integrationsfortschritte individuell erfasst und die Bewohnenden bei der Zielerreichung unterstützt. Bewohnende haben die Möglichkeit, sich mit Problemen und Fragen an den Sozialdienst des Zentrums zu wenden. Zudem werden amtliche Schreiben übersetzt und bei Verfahrensproblemen werden die Bewohnenden an die entsprechenden Rechtsberatungsstellen vermittelt.
Mit geeigneten Massnahmen wird für die Sicherheit der Asylsuchenden sowie des Personals gesorgt. Die Brandverhütung und der Schutz gegen Innen und Aussen bilden dabei die Schwerpunkte. Die Zentren arbeiten eng mit den örtlichen Polizeiorganen zusammen und bekämpfen kriminelle Aktivitäten.
Die Zusammenarbeit mit Behörden, Polizei, Feuerwehr und Fachstellen ist sehr eng. So können auftretende Probleme frühzeitig erkannt und angegangen werden. Der Kontakt zwischen der Bevölkerung und den Asylsuchenden ist uns ein grosses Anliegen. Deshalb haben wir stets eine offene Türe und empfangen gerne Gäste. Schulklassen, Privatpersonen, Behörde- oder Vereinsmitglieder sind nach vorheriger Absprache immer herzlich willkommen. Die Teilnahme an Märkten ist eine weitere Möglichkeit das gegenseitige Verständnis zu fördern.
Ausreise- und Nothilfezentrum
Klare Rahmenbedingungen sollen den Bewohnenden die Aussichtslosigkeit eines längen Aufenthaltes in der Schweiz verdeutlichen und sie zur Ausreise bewegen. In der minimalen Betreuung werden die Bedürfnisse des Wegweisungsvollzuges berücksichtigt. Trotz der rigiden Rahmenbedingungen ist der Umgang mit den Bewohnenden respektvoll gestaltet und die Beschulung der Kinder sowie die medizinische Versorgung gewährleistet. Die Bewohnenden haben täglich anwesend zu sein.
Eine minimale Betreuung wird währen 24 Stunden und 7 Tagen angeboten. Bewohnende werden bei freiwilligen Ausreiseabsichten unterstützt und erhalten Rückkehrhilfe. Es werden aber nur reduzierte Beschäftigungsangebote und keine Beschulung von Erwachsenen angeboten.
Schulpflichte Kinder werden ebenfalls im Umfang der Lektionentafel der St.Galler Volksschule unterrichtet. Dieser Unterricht ist obligatorisch und orientiert sich an den Zukunftsaussichten der Kinder.
Während den beschränkten Öffnungszeiten führt ein Sicherheitsdienst Ein- und Ausgangskontrollen durch und registriert Besucher. Das Areal und definierte Räumlichkeiten werden mit Kameras überwacht. Die Polizei ist, wenn möglich, täglich anwesend und es wird eine enge, reibungslose Zusammenarbeit gewährleitet. Der Schutz von Frauen und Familien wird besonders beachtet und gewährleitet. Ein Notfalldispositiv mit Brandbekämpfung, medizinische Notfallversorgung und Alarmierung wird rund um die Uhr aufrecht gehalten.
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