«Warte, luege, lose, laufe» ist für kleine Kinder auf der Strasse nach wie vor das Wichtigste. Kinder sind im Kindergartenalter noch nicht in der Lage, die Gefahren des Strassenverkehrs in ihrer ganzen Tragweite zu erkennen und abzuschätzen. Seien Sie als Verkehrsteilnehmerin oder Verkehrsteilnehmer besonders wachsam und als Elternteil ein speziell gutes Vorbild.
Wegen ihrer geringen Körpergrösse haben Kinder einen schlechteren Überblick über die Situation auf der Strasse. Ihre Sicht wird nicht nur durch andere Objekte verdeckt, sondern sie werden von Verkehrsteilnehmenden auch weniger gut gesehen. Viele Gegenstände erscheinen für Kinder in anderen Dimensionen und Perspektiven. Bis zum Alter von etwa zehn Jahren können Kinder aufgrund ihrer entwicklungsbedingten Fähigkeiten Geschwindigkeiten und Distanzen nicht richtig einschätzen. Zudem können sie noch nicht mehrere Sachen gleichzeitig wahrnehmen. Auch die Zuordnung von Geräuschen klappt in diesem Alter noch nicht richtig, denn Kinder hören zwar gut, aber sie merken nicht, aus welcher Richtung die Geräusche kommen.
Kinder haben ein ausgeprägtes Bewegungsbedürfnis, reagieren spontan, lassen sich leicht ablenken und sind unberechenbar. Sie kennen die Gefahren im Strassenverkehr noch nicht und können nicht zwischen Wichtigem und Unwichtigem unterscheiden oder sich auf mehrere Dinge gleichzeitig konzentrieren.
Deshalb ist es besonders wichtig, dass Sie sich zu Fuss, mit dem Fahrrad oder am Steuer stets vorbildlich verhalten, denn Kinder ahmen nach! Fahren Sie Ihr Kind nicht mit dem Auto zum Kindergarten oder zur Schule.
Nachfolgend finden Eltern wertvolle Tipps rund um den Weg zum Kindergarten:
Richtige Bekleidung
- Wesentlich für eine uneingeschränkte Sicht ist die passende Kleidung. Darum ist bei Regenwetter ein Regenschutz mit zugebundener Kapuze, welche den Blickwinkel nicht einschränkt, zu empfehlen. Schirme sollten zu Hause bleiben.
- Helle Kleider, Leuchtwesten und reflektierende Streifen an den Jacken verbessern die Sichtbarkeit und somit die Sicherheit Ihres Kindes.
Den Schulweg zu Fuss zurücklegen
- Weder Kickboard noch Rollerblades oder Fahrrad eignen sich als Schulweggefährt für Kindergärtner und Erstklässler.
- Das Kind sollte den Schulweg zu Fuss zurücklegen können und nicht gefahren werden. Es braucht den Schulweg als Lernfeld und um Kontakte mit seinen «Gspänli» zu pflegen. Dies ist wichtig für die soziale Entwicklung.
Den Schulweg üben
- Suchen Sie sich den besten Weg zum Kindergarten aus und gehen ihn mit Ihrem Kind mehrmals in beide Richtungen ab. Der kürzeste Weg ist nicht immer der sicherste.
- Machen Sie Ihr Kind auf mögliche Gefahren und Schwierigkeiten aufmerksam (parkierte Autos, Verzweigungen usw.)
- Begleiten Sie Ihr Kind anfangs zum Kindergarten. Ab wann Sie es alleine auf den Weg schicken können, entscheiden Sie und Ihr Kind. Lassen Sie es schrittweise los.
- Stehen Sie hinter dem Kind, wenn es vor dem Randstein steht und schaut, ob es die Strasse überqueren kann. Unterstützen Sie es beim Entscheid, die Strasse zu betreten.
- Schicken Sie Ihr Kind frühzeitig auf den Weg, damit es genügend Zeit für den Weg hat.
Das Vorbild der Eltern zählt
- Im Kindergartenalter lernen die Kinder vor allem durch Nachahmen. Deshalb ist das gelebte Vorbild am Wirksamsten. Die Eltern sind dabei die wichtigsten Vorbilder.
- Halten auch Sie am Randstein an, um zu schauen.
- Warten Sie stets, bis Fahrzeuge ganz angehalten haben und stillstehen, getreu dem bekannten Slogan «Rad steht – Kind geht».
- Überqueren Sie die Strasse im Schritttempo.