Die Fördermassnahmen berufliche Grundbildung des Kantons St.Gallen sind als ein Gesamtsystem mit einzelnen Bausteinen zu verstehen. Diese bauen auf den vielfältigen Unterstützungs- und Begleitmassnahmen auf, die bereits vor der Lancierung des CM BB durch den Bund im Kanton St.Gallen in breitem Mass aufgebaut und eingeführt wurden.
Jugendliche, junge Erwachsene
Ziel ist es, Jugendliche und junge Erwachsene mit Schwierigkeiten vor und während der beruflichen Grundbildung systematisch zu erfassen und mit geeigneten Massnahmen zu unterstützen mit der Absicht, den Anteil der erfolgreichen Abschlüsse am Ende der Sekundarstufe II weiterhin hoch zu halten bzw. weiter zu steigern.
Handlungsschwerpunkt
Die Bemühungen zielten seit jeher darauf ab, einen Handlungsschwerpunkt vor allem im Bereich der Prophylaxe zu setzen. Konkret bedeutet dies, auf der Oberstufe gefährdete Jugendliche mit systematischer Erfassung zu erkennen und dank klar definierter Zuständigkeiten, Prozesse und Massnahmen notwendige Weichenstellungen zu ermöglichen.
Schulische Massnahmen
Auch die vielfältigen Angebote innerhalb der Berufsfachschulen im Bereich schulischer Massnahmen oder psychosozialer Fragestellungen, aber auch die Coachingangebote und die Perspektivengespräche der Lehraufsicht des Amtes für Berufsbildung, zielen allesamt darauf ab, ausbildungsgefährdete Lernende zu begleiten und zu unterstützen, damit sie im Bildungssystem verbleiben und die Ausbildung erfolgreich abschliessen.
Kirchlicher Sozialdienst, Schulpsychologischer Dienst der Berufsfachschulen
Zusammen mit den beiden Landeskirchen wurde eine Schulsozialarbeit an Kantonalen Berufs- und Weiterbildungszentren (KSD) und ein eigener Schulpsychologischer Dienst (SPD) aufgebaut. Zusätzlich wurden Coachingangebote in den Brückenangeboten ausgebaut und die Früherfassung sämtlicher Lernender im ersten Ausbildungsjahr konzeptionell verankert.
Schnittstellen
Ein besonderes Augenmerk zur Erreichung der Zielsetzung gilt den Schnittstellen zwischen der Sekundarstufe I und der Sekundarstufe II sowie den Dropouts aus den Berufsfachschulen. An diesen Schnittstellen laufen Jugendliche und junge Erwachsene besonders Gefahr, aufgrund der Schwierigkeiten aus dem Regelsystem zu fallen und, wenn alleine auf sich gestellt, den möglichen Unterstützungs- und Begleitmöglichkeiten zur Integration in die Berufsbildung zu entgehen. Dank systematischer Erfassung und Betreuung aller, die am Ende der Volksschule bzw. der Brückenangebote keine geregelte Anschlusslösung aufweisen, kann sichergestellt werden, dass alle, die eine Grundmotivation aufweisen, auf entsprechende Begleitung zählen können.
Die Fördermassnahmen berufliche Grundbildung unterstützen Jugendliche mit erschwerten Bedingungen bei der beruflichen Integration. Lehrpersonen aus der Oberstufe und den Berufsfachschulen sowie weitere Begleitpersonen spielen dabei eine wichtige unterstützende Rolle. Zentral ist ein koordiniertes und gezieltes Vorgehen. Die schulische und sozialpädagogische Begleitung sowie die Begleitung im betrieblichen Kontext sind Eckpfeiler der Fördermassnahmen berufliche Grundbildung auf der Sekundarstufe II.
Die Berufs- und Laufbahnberatung (BLB) bietet das überarbeitete Case Management für Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, die für den erfolgreichen Einstieg in die Berufsbildung besondere Unterstützung benötigen. Das neue Case Management ist der Nachfolger des Plan B und konkretisiert die Abläufe und die Zuständigkeiten, wobei die BLB die Fallführung übernimmt. Gestartet wird in der 2. OS.
Weitere Informationen
Die Brückenangebote geben Jugendlichen mit erschwerten Bedingungen die Möglichkeit, sich gezielt auf den Übertritt in eine berufliche Grundbildung vorzubereiten. Lehr- und Coachingpersonen begleiten und unterstützen die Jugendlichen.
In der 2-jährigen beruflichen Grundbildung (EBA) stellt die Fachkundige individuelle Begleitung (FiB) die Basis dar. Die drei Säulen "Schulische Begleitung", "Sozialpädagogische Begleitung" und "Begleitung im betrieblichen Kontext" bilden die Grundlage.
In der 3- bzw. 4-jährigen beruflichen Grundbildung (EFZ) erfolgt flächendeckend an den Berufsfachschulen in den ersten Wochen der Lehrzeit eine Früherfassung. Jugendliche mit erschwerten Bedingungen erhalten im schulischen, sozialpädagogischen und betrieblichen Kontext eine Unterstützung.
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Karl Ammann
Berufsfachschulberater
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